Auf zum Schluss-Spurt für Koebl-Exposition

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Noch bis zum 10. April zeigt die KulTourStadt Gotha GmbH unter dem Titel „Die Kommissarinnen“ Aufnahmen der vielfach ausgezeichneten Fotografin Herlinde Koelbl. Im Fokus dieser Ausstellung im Kunsthaus Gotha stehen neben den bekannten TV-Ermittlerinnen Motive aus ihren bekannten Zyklen „Spuren der Macht“ und „Schlafzimmer“.

Als eine der renommiertesten deutschen Fotografinnen und Dokumentarfilmerinnen der zurückliegenden Jahrzehnte steht Herlinde Koelbl in dem Ruf, mit ihren Milieu¬studien die Chronik einer Epoche abzulichten, wie früher die Romanciers, nur mit anderen Mitteln. In „Spuren der Macht“ hat sie unter anderem Gerhard Schröder, Joschka Fischer und Angela Merkel acht Jahre lang mit der Kamera begleitet. Damals, als niemand die steilen Karrieren der Porträtierten vorhersagen konnte, bewies sie ein ausgezeichnetes Gespür.

Die von Koelbl ausgewählten Personen – insgesamt waren es seinerzeit 15 Politiker und Manager – wurden alljährlich nicht nur fotografiert, sondern auch interviewt. Die Aufnahmen dokumentieren Veränderungen in den Mienen und in der Körperhaltung, die durch die öffentliche Aufmerksamkeit, den Druck der Verantwortung und die Ausübung von Macht hervorgerufen wurden. Sie spiegeln Höhen und Tiefen in den Biografien wider.

Für die Menschenstudie „Schlafzimmer“ haben Menschen in Berlin, London, Rom, Paris, Moskau und New York der Fotografin die Türen zu ihren intimsten Räumen geöffnet. Arme und Reiche, Alte und Junge, Exzentriker und Durchschnittsbürger, Verheiratete und Singles, Berühmte und Unbekannte lichtete sie in ihrer typischen Schlafkleidung auf dem Bett ab.

Für die kontrovers diskutierte Schau „Die Kommissarinnen“ hat die Wahl-Münchnerin Koelbl, die in Lindau am Bodensee geboren ist, bekannte Schauspielerinnen vor die Kamera geholt, um sie als Ikonen der starken Weiblichkeit mit der Waffe in der Hand in Szene zu setzen.

Herlinde Koelbl hat Gastprofessuren unter anderem in Hamburg, Wien, New York und Sydney übernommen und viele renommierte Preise und Auszeichnungen erhalten, so zum Beispiel 2001 den Dr. Erich-Salomon-Preis. Ihre Werke wurden in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt, u. a. 2009 im Martin-Gropius-Bau Berlin, 2008 in der Kunsthal Rotterdam und im Shanghai Art Museum, 2000 im Haus der Kunst in München und 1991 im Spertus Museum in Chicago.

Die Ausstellung ist werktäglich von 11 Uhr bis 16 Uhr, Sonnabend, Sonntag und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Weitere Informationen gibt es auf der Website www.kultourstadt.de oder bei der KulTourStadt Gotha GmbH unter 03621-510430 bzw. während der Öffnungszeiten direkt im KunstHaus unter 03621-223524.

Publiziert: 3. April 2011, 18.01 Uhr