Aus dem Fundus der weltweit größten erhaltenen Handschriftensammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten

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Ab Dienstag, 9. Dezember 2014, präsentiert das Stadtmuseum Erfurt im
„Haus zum Stockfisch“, Johannesstraße 169, eine juristische Handschrift der
berühmten Handschriftensammlung Amploniana. Das Blatt 134v zeigt eine
farbenfrohe Initialgestaltung mit Blattgold verzierten Blättern und Blüten.

Die Bibliotheca Amploniana ist die größte noch weitgehend geschlossen
erhaltene Handschriftensammlung eines spätmittelalterlichen Gelehrten
weltweit und zugleich eine der bedeutendsten Sammlungen
mittelalterlicher Handschriften in Deutschland. (s.a. Universität Erfurt,
Bibliotheca Amploniana)

Die Handschrift, die vermutlich aus Italien stammt, auf das Jahr 1432
datiert wird und sich derzeit als Leihgabe im Erfurter Stadtmuseum
befindet, enthält den Text „Lectura in Decretales“. Das sind „Vorlesungen
über die Dekretalen“* von Nicolaus de Tudeschis (1386 – 1445), Theologe,
Erzbischof von Palermo und Lehrer des Kirchenrechtes in Bologna. In der
prächtigen Inkunabel finden sich zahlreiche farbige Initialen mit floralen,
ornamentalen und zoologischen Details, sowie Rankenwerk und reichem
Blattgoldschmuck.

Präsentiert wird, bis einschließlich 18. Januar 2015, das Blatt 134v. Es zeigt
im Binnenfeld eine reich verzierte Initiale einer menschlichen Gestalt vor
einem mit Blattgold belegten Hintergrund und gewundenen, blattartigen
Strukturen. Aus dem Hauptkörper der Initiale wachsen längliche,
gewundene Blätter, die in sternförmigen Blüten enden.

Eine Kooperation zwischen dem Stadtmuseum Erfurt und der Erfurter
Universitäts- und Forschungsbibliothek ermöglicht es, vier Mal im Jahr
jeweils ein Exemplar der berühmten mittelalterlichen
Handschriftensammlung Amploniana im Stadtmuseum Erfurt zu zeigen.
Die Handschrift wird in der Ausstellung „Rebellion, Reformation,
Revolution“, präsentiert.

Mehr zum Thema:
https://www.uni-erfurt.de/typo3-schulungen/vergangeneschulungen/
fortgeschritten-september-2014/voellger/voellger/amploniana