Beisetzung im neu entstandenen Schmetterlingsgrab auf dem Gothaer Hauptfriedhof

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Am 30. März 2016 wird 12 Uhr die erste Trauerfeier in diesem Jahr für Sternenkinder in der Feierhalle des Gothaer Hauptfriedhofes stattfinden. Anschließend wird die Sammelurne auf dem Schmetterlingsgrab beigesetzt. Evangelische und katholische Kirche gestalten die Trauerfeier als offenes Angebot an alle Betroffenen.

Als Sternenkinder werden tot- und fehlgeborene Kinder mit weniger als 500 Gramm Körpergewicht bezeichnet, für die der Gesetzgeber keine Beisetzung fordert. Bisher gab es in Gotha keine Möglichkeit der Beisetzung und keinen Trauerort für die Eltern, die ihr Kind so früh verloren haben. Nun hat sich dies geändert. Auf dem Hauptfriedhof, im Teil I, nahe der Trauerhalle ist von der städtischen Friedhofsverwaltung dafür ein großes Familiengrab zur Verfügung gestellt worden. Das Garten-, Park- und Friedhofsamt hat ein Schmetterlingsgrab entworfen, das mit bunt bepflanzter Staudenmischung an eine Blumenwiese erinnern soll. Zwischen den Blumen steht ein Schmetterling aus Stahl mit einer Flügelspannweite von über 1m. Ein weiterer Schmetterling ist auf einer Steinstele montiert, auf der zu lesen ist: „Wer Schmetterlinge lachen hört, der weiß, wie Wolken schmecken, …“. (Carlo Karges).

Der Schmetterling ist ein Symbol des Übergangs: Von der Raupe, die sich verpuppt und als Symbol für den Sarg steht, schlüpft der wiedergeborene Schmetterling zu einer höheren Existenz. Somit scheint der Tod nicht als Ende, sondern als Übergang. Trauernden Eltern wird damit ein Symbol des Trostes und der Hoffnung angeboten.

Zweimal im Jahr findet eine Sammelbeisetzung auf dem im Sommer vergangenen Jahres neu hergerichteten Schmetterlingsgrab statt, jeweils am letzten Mittwoch im März und September.