Böses Erwachen gegen Paderborn

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Eine weitere Möglichkeit zur Revanche nach einer Hinrunden-Niederlage ließ Science City Jena am Sonntagabend ungenutzt. Die Saalestädter unterlagen vor 910 Zuschauern in heimischer Halle nach einem „Abschlussviertel zum Vergessen“ gegen die finke baskets aus Paderborn mit 73:83, müssen sich in der Tabelle zunächst wieder nach unten orientieren.

Während Trainer Georg Eichler vor dem Duell von einem richtungsweisenden Spiel sprach, auf die Bedeutung des Ausgangs dieser Partie hinwies, blieben Jenas Akteure gegen die abstiegsbedrohten Westfalen vor allem im letzten Viertel mit ihren Offensiv-Aktionen viele Antworten schuldig. Dieser finale Abschnitt war es letztendlich, der nach einem mehr als ernüchternden Score, 7:21 aus Jenaer Sicht, die Begegnung zu Gunsten der Gäste entschied.

„Wir haben uns im Verlauf der zweiten Hälfte zwar zwischenzeitlich immer wieder gute Würfe herausgespielt, im letzten Viertel dann aber viel zu viel gezwungen. Diese Aktionen gaben letztendlich den Ausschlag zur Niederlage. Jeder Spieler hat versucht der Mannschaft in den kritischen Phasen auf eigene Faust zu helfen, wollte mit dem Kopf durch die Wand, was letztendlich nicht zum Erfolg geführt hat“, musste Trainer Georg Eichler nach dem Spiel enttäuscht bilanzieren. „Paderborn hat diese Phase im letzten Abschnitt genutzt, nimmt am Ende verdient die Punkte mit“, so Eichler.

Während sich bereits im Verlauf des Startviertels ein Kopf-an-Kopf-Rennen abgezeichnet hatte, die Thüringer ihre hauchdünne 18:16-Führung nach zehn Minuten bis zum 42:40-Halbzeitstand verteidigen konnten, stand das dritte Viertel ganz im Zeichen von Lee Jeka. Der Australier in Diensten von Science City erzielte allein 17 seiner am Ende 20 Punkte im Abschnitt nach der Halbzeitpause, kaschierte mit seiner offensiv hohen Produktivität jedoch bereits in dieser Phase das zunehmend erfolglose Anrennen seines Teams. Nachdem Jekas Distanzwurf zum 66:60 (29.) kurz vor der Viertelpause für ein vermeintlich sicheres Polster sorgte, Paderborns Center Michael Fleischmann an der Linie im Gegenzug auf 66:62 verkürzte, folgte im finalen Viertel das böse Erwachen.

Ganze drei Punkte – ein Dreier von Garrett Sim in der 32. Minute zum zwischenzeitlichen 69:69-Ausgleich – gelangen den Saalestädtern bis zur kurz vor Ultimo. Nachdem ein Layup von Ryan Aquino zum 69:71 in der 33. Minute eine mehr als zehn Angriffe dauernde Durststrecke eingeleitet hatte, offensiven Bemühungen auf beiden Seiten erfolglos verpufften, fanden die Gäste zuerst in die Spur zurück. Während Jason Adams Paderborns Vorsprung in der 35.Minute aus der Distanz auf 69:74 erhöht hatte, zog Trainer Georg Eichler die erste taktische Notbremse. Diese und die beiden sich anschließenden Jenaer Auszeiten änderte allerdings nichts am einfallslosen Spiel der Thüringer. Die Westfalen ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen, setzten sich auf 69:79 (38.) ab, um den herausgespielten Vorsprung bis zur Schlusssirene clever zu verwalten. Nach diesem Ergebnis und mit Blick auf die anstehenden Aufgaben dürfen sich Jenas Korbjäger erst einmal wieder nach unten orientieren, bevor man Gedanken an die Playoff-Plätze verschwendet.

Science City: Jeka 20, Roquette 17, Barker 9, Sim 8, Watts 6, Wysocki 5, Schwartz 3, Reyes-Napoles 3, Adomaitis 2, Krumbeck, Strauß, Peric

Tom Prager