Dem Underdog aus Essen unterlegen

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Recht unerfreulich endete für Jenas Basketballer am Freitag die Partie gegen die ETB Wohnbau Baskets aus Essen. Mit 77:87 mussten sich die Hightowers dem vermeintlichen Außenseiter geschlagen geben (die Jenaer Internetzeitung berichtete). Etwa 850 Science City-Fans sahen am Faschingsabend eine Jenaer Mannschaft, die sowohl offensiv als auch defensiv Probleme hatte, ihr Potenzial zu zeigen: So vergaben die Hausherren im Angriff zu viele Wurfchancen – nur einer von insgesamt 16 Dreiversuchen fand sein Ziel. In der Verteidigung wiederum hatten sie besonders gegen den starken Christopher Alexander, der für die Westfalen herausragende 33 Punkte erzielte, kein Mittel und konnten ihre Gegenspieler zu häufig nur regelwidrig stoppen.

Gleich zu Beginn der Begegnung zeigten die Essener, dass sie nach Jena gekommen waren, um endlich ihren zweiten Saisonsieg einzufahren. So starteten sie selbstbewusst und lagen bereits früh mit 4:10 in Front. In den folgenden Minuten lief es dann auch bei den Hausherren besser und so ging es ausgeglichen mit 21:21 in den nächsten Spielabschnitt.

Im zweiten Viertel nahmen die Westfalen dann jedoch das Zepter in die Hand, während die Thüringer zu nervös und unkonzentriert agierten. Die Zahl der Jenaer Turnover häufte sich zunehmend und gleichermaßen schien der eigene Korb wie vernagelt – in den ersten fünf Minuten dieses Abschnitts gelang es ihnen lediglich vier Punkte zu erzielen. Eine recht deutliche Halbzeitführung der Gäste von 35:42 war die logische Folge.

Nach dem Seitenwechsel traten die Science City-Jungs zunächst wieder selbstbewusster auf und konnten ihren Rückstand rasch auf 41:42 verkürzen. Die Partie verlief in der Folge äußerst knapp, doch die Essener gaben ihre Führung dennoch zu keinem Zeitpunkt ab. Einen wichtigen Teil trug dazu auch Kevin Wysocki bei. Noch in der letzten Saison lief er für die Hightowers auf, unterschrieb am Freitagmorgen kurzfristig einen Vertrag bei den Baskets und erreichte im ersten Einsatz für seinen neuen Arbeitgeber 18 Punkte und sieben Rebounds. Nicht zuletzt dank seiner Leistung gingen die Gäste aus dem Ruhrgebiet mit einem 6-Punkte-Vorsprung in die letzte Spielphase.

Im Schlussviertel verkürzten die Saalestädter erneut und hatten beim Zwischenstand von 65:66 noch einmal die Möglichkeit, das Spiel zu kippen. Doch letztendlich fehlten den Hausherren dafür an diesem Abend die Möglichkeiten. Ihr Engagement in der Defensive war etliche Male übermotiviert. Folglich sahen drei Jenaer Akteure die letzten Spielminuten nach fünf Fouls gezwungener Maßen von der Bank aus (Kenny Barker, Tim Schwartz, Ermen Reyes-Napoles), während die Gäste kaltschnäuzig die resultierenden Freiwürfe verwandelten und am Ende relativ deutlich mit zehn Punkten gewannen.

Science City-Coach Georg Eichler erklärte später: „ Bei so engen Partien spielen auch immer Glück und Pech eine Rolle. Bei uns sind gute Würfe nicht gefallen und ein paar Dinge sind unglücklich gelaufen. Die 19 Turnover taten sehr weh – wir haben teilweise zu nervös agiert. Wir wussten, dass ein schweres Spiel auf uns zukommen würde und hatten Respekt vor unserem Gegner. Doch letztendlich haben wir auch einen äußerst schlechten Tag erwischt. Jeremy Black ging verletzt in die Partie und wird hoffentlich am Sonntag spielen können. Wir freuen uns schon auf das bevorstehende Spiel in Crailsheim. Sicher sind wir dort nicht Favorit, doch wir werden 40 Minuten lang kämpfen.“

Franziska Staupendahl