Der Interviewer kann sich mit zwei Dokumenten ausweisen

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Am kommenden Dienstag, 10. Mai, beginnen die Befragungen zum Zensus 2011, der ersten Volks-, Gebäude- und Wohnungszählung nach der Wiedervereinigung. Die Interviewer für die Volks- und Gebäudezählung Zensus 2011 weisen sich mit Personalausweis und dem Ausweis für Erhebungsbeauftragte aus. Sie informieren die  Bürger darüber, dass sie das Interview geben, den Fragebogen per Hand oder auch online ausfüllen können. Sie haben die originalen Fragebögen dabei, die nach dem Ausfüllen zweifach versiegelt werden. Und: Die Interviewer haben sich vor ihrem Besuch bei den Bürgern schriftlich mit einer Terminankündigungskarte angemeldet.

„In Jena sind 115 ehrenamtliche Interviewer beauftragt, etwas mehr als 10000 Bürger zu befragen, das entspricht etwa zehn Prozent der Bevölkerung“, sagt Lutz Krenkel, der Leiter der Jenaer Erhebungsstelle für den Zensus. Befragt werde nach unterschiedlichen Methoden. „Es gibt die so genannten Haushaltsstichproben. Dafür wurden nach einem Zufallsverfahren Adressen ermittelt, das die Struktur der Jenaer Wohngebäude berücksichtigt“, sagt Krenkel. Befragt werden etwa 5700 Personen an 670 Anschriften.

Dieser Personenkreis bekommt einen Fragebogen mit 46 Fragen vorgelegt. Da geht es um persönliche Angaben ebenso wie um die Staatsangehörigkeit, die Zuwanderung, die Ausbildung oder die Berufstätigkeit. Lediglich die Antwort auf die Frage nach der Weltanschauung und der Glaubensrichtung sei freiwillig, zu allen anderen Fragen muss der Bürger Auskunft geben. „Wichtig ist: Der Interviewer ruft weder vorher an, noch geht er auf gut Glück zu den Bürgern. Er wird sich immer mit der Karte ankündigen“, so Lutz Krenkel. Der Interviewer kündige sein Kommen mit der Karte an, der Bürger habe selbstverständlich die Möglichkeit, einen Ausweichtermin zu vereinbaren.

Neben den Haushaltsstichproben werden die Personenzahlen erhoben in den so genannten nichtsensiblen Sonderbereichen. „Dazu zählt der Gesetzgeber Heime, Internate und sonstige Gemeinschaftsunterkünfte“, sagt der Leiter der Jenaer Erhebnungsstelle. Die Bewohner eines Großteils dieser Sonderbereiche werde mit einem Kurzfragebogen, der nur elf Fragen enthält, befragt. Die Bewohner von sechs der  nichtsensiblen Sonderbereichen jedoch hätten 50 Fragen zu beantworten, einfach um auch aus diesem Bereich möglichst differenzierte Angaben zu bekommen.

Das betrifft in Jena fünf Studenten- und ein Pflegeheim. „In diesen Gemeinschaftsunterkünften melden sich die Interviewer auch bei der Leitung der Einrichtung an, die im übrigen für Nichtvolljährige oder auch für demente Bewohner auskunftspflichtig ist“, so Krenkel. Erfasst werde in jedem Fall der Stand zum 9. Mai dieses Jahres. Lutz Krenkel hofft, dass es in Jena möglichst wenig Probleme mit dem Zensus 2011 gibt. In anderen Städten war ja schon von Trittbrettfahrern die Rede, die sich Informationen erschleichen wollen. „Wir haben unsere Interviewer geschult, sie sind belehrt und zur Verschwiegenheit verpflichtet. Zudem sollte der Bürger auf Anmeldungskarte und Ausweisung achten.“

Foto: Lutz Krenkel zeigt, wie der Ausweis eines Interviewers aussieht. Der Ausweis kommt aus dem Landesamt für Statistik.

Publiziert: 7. Mai 2011, 08.00 Uhr