Elefantenrüttelmaus sorgt für Wirbel auf Schloss Friedenstein

0
1185

Ein wirkliches Gefängnis hat es auf Schloss Friedenstein nie gegeben. Der kleine „Kerker“ im Westturm hat wohl nur als zeitweiser Aufenthaltsort für kleinere Übeltäter gedient. Trotzdem gibt es heute – jedoch an gänzlich anderer Stelle – brandaktuell einen Ausbruchversuch zu vermelden, der durch das pfiffige Einschreiten eines Stiftungsmitarbeiters unterbunden werden konnte.

Im Rahmen der Sonderausstellung „Elefantastisch!“ – Gotha ganz groß ist die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha eine Kooperation mit dem Zoopark Erfurt eingegangen, der mehreren afrikanische Elefanten eine Heimstatt bietet. Mit einer Eintrittskarte des Zooparks erhält man ermäßigten Eintritt in die Ausstellung in Gotha und umgekehrt. Zusätzlich stellte der Zoopark für die Dauer der Ausstellung in der Ausstellungshalle auf Schloss Friedenstein (noch bis 23. Oktober 2011) ein lebendiges Tier zur Verfügung, einen Rüsselspringer, den Besucher in einem Terrarium im Vorraum der Ausstellung bewundern können. Der den Macroscelididae (Elefantenrüsselmäusen) zuzuordnende Rüsselspringer – von ferne einer Spitzmaus ähnelnd, aber deutlich größer – ist zweifelsfrei nicht mit dem Elefanten verwandt, hat jedoch eine rüsselähnliche Nase, die stets lustig schnüffelnd in Bewegung ist.

Wie bei der Stiftung vermutet wird, wurde das Tier nicht zufällig nach Gotha gegeben. In Erfurt trägt es nämlich den Namen „Killer“ und soll bereits zwei Weibchen auf dem Gewissen haben. Hierdurch vor allem erklärt sich die Panik der Aufsichten, als das unberechenbare und unglaublich flinke Tier heute bei der morgendlichen Fütterung (die Speisekarte ist von Melone bis Heuschrecke breit gefächert) aus seinem gläsernen Heim hüpfte und im Vorraum der Ausstellung herumflitzte. Der rasch zu Hilfe gerufene wissenschaftliche Mitarbeiter des Museums der Natur, Ronald Bellstedt, schritt unerschrocken zur Tat. Dank eines zufällig in Reichweite befindlichen Schmetterlingskeschers gelang es ihm, den Flüchtigen im zweiten Versuch einzufangen. Für die Besucher und Mitarbeiter des Schlosses bestand zu keiner Zeit eine ernsthafte Gefahr.


Publiziert am: 15.07.2011; 15:50