Finale daheeme

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Nun ist es tatsächlich soweit, das zweite Heimspiel in der Best-of-Five-Serie, das vierte Duell gegen den Favoriten aus Göttingen, das „Finale daheeme“ steht für Jenas Korbjäger auf dem Programm.

In der dialektischen Abwandlung des letztjährigen Münchner Championsleague-Endspiel-Slogans bringt das Finale auf heimischen Parkett den Thüringern hoffentlich mehr Glück als den Bayern gegen Chelsea London. Science City empfängt den Ex-Erstligisten aus Niedersachsen am Freitag, den 12.04.2013, ab 20.00 Uhr in Lobeda-West, bekommt innerhalb weniger Tage den zweiten Matchball serviert, um die große Sensation zu schaffen, gleichbedeutend mit dem Einzug in das ProA-Playoff-Halbfinale.

Nach der 89:108-Niederlag am Mittwoch in der Göttinger S-Arena hat sich an der Ausgangslage der Thüringer nicht viel verändert. Das Eichler-Team führt in der Serie nach wie vor mit zwei Siegen, die Gäste aus Göttingen konnten mit dem am Ende souverän herausgeschossenen Erfolg lediglich verkürzen, stehen weiterhin unter dem Druck gewinnen zu müssen, um sich im Wettbewerb zu halten. „Es macht nie Freude zu verlieren. Wir haben in Göttingen nicht an unsere Verteidigungs-Leistung der ersten beiden Spiele anknüpfen können. Offensiv mitrennen zu wollen und zu Punkten klappt nur bis zu einem bestimmten Grad. Unser bisheriger Erfolg mit den beiden Siege basierten auf unserer Verteidigung, insofern kann es gegen die BG nur eine Devise geben, Defense, Defense und nochmal Defense. Von uns möchte keiner mehr zu einem Spiel 5 nach Göttingen fahren müssen. Insofern wird es am Freitag sicher ein intensiver und geiler Fight“, sagt Jenas Trainer Georg Eichler.

Während sich aus Jenaer Optik der Blick auf ein Halbfinale gegen Nürnberg oder Düsseldorf zunächst verbietet, es erst einmal die hohe Hürde des Roijakker-Teams zu bezwingen gilt, ist auch Basketball-Jena als sechster Mann von den Rängen gefordert. Nur in Kombination der stimmgewaltigen Unterstützung zusammen mit den Jenaer Jungs auf dem Parkett wird es möglich sein, dem athletischen Geschwader um Guede, Philipps, Vargas oder Davis trotzen zu können. „Wir möchten unsere überragenden Fans gern mit dem Halbfinale beschenken, wollen uns für die großartige Unterstützung innerhalb dieser Saison mit Leistung auf dem Feld revanchieren“, sagt Eichler, der sich über die stetig wachsende Begeisterung freut.

Auch Jenas Mannschaft brennt darauf, sich am Freitag vor hoffentlich ausverkauftem Haus und lautstarker Kulisse beim eigenen Anhang mit einem Sieg zu bedanken. Allen voran der ProA-MVP, der wertvollste Spieler des Monats März, Lee Jeka. Durch einen Pferdekuss seines Gegenspielers und zwei umstrittene Foul-Entscheidungen bereits im ersten Viertel aus dem Rhythmus gebracht, kam Jenas Australier am Mittwochabend nur schwer in Tritt. Doch Science City braucht die Erfahrung, Ruhe und die Kaltschnäuzigkeit des in den letzten Wochen überragenden Aufbauspieler wie die Luft zum Atmen, zunächst erst mal nur für die bevorstehenden 40 Minuten.

Tom Prager