Wie die Bundesregierung vor einigen Wochen bekannt gab, wird die Einspeise-vergütung für Solarstrom schon zum 1. Juli 2011 und nicht wie geplant erst zum 1. Januar 2012 gekürzt. In welchen Umfang gekürzt wird, hängt davon ab, in welcher Höhe die Anlagenleistung im ersten Halbjahr 2011 in Deutschland ans Netz geht. Dabei wird erfasst, wie viele Anlagen zwischen März und Mai 2011 gebaut werden, um anschließend eine Ganzjahresprognose zu erstellen. Bis zu einem erwarteten Zubau von 3,5 GWp greift die vorgezogene flexible Kürzung nicht und tritt erst zum 1. Januar 2012 in Kraft. Darauf verweist der Walterhsäuser Photovoltaikspezialist maxx-solar & energie in einer Pressemitteilung. Darin heißt es weiterhin:
Liegt die Zubau-Prognose für 2011 über 3,5GWp, beträgt die Kürzung ab dem 1. Juli 2011 3%, übersteigt der Zubau 4,5 GWp wären es 6%. Bei mehr als 5,5 GWp Zubau für 2011 sinkt die Einspeisevergütung um 9%, ab 6,5 GWp um 12% und ab 7,5 GWp neuinstallierter Anlagenleistung um 15%.
Für die Zeit ab dem 1. Januar 2012 wurde eine Senkung der Einspeisevergütung um zusätzliche 9% vereinbart. Sollte sich jedoch die vom Zeitraum März bis Mai ausgehende Prognose als nicht korrekt erweisen, werden die 9% zum Jahresanfang 2012 nach unten oder oben angepasst. Dieter Ortmann, Geschäftsführer der maxx-solar energie GmbH & Co. KG in Waltershausen rät daher denjenigen, die sich für die Installation einer eigenen Aufdach- oder Freiflächen-Photovoltaikanlage interessieren, möglichst schnell zu handeln, um noch von der höheren Einspeisevergütung profitieren zu können. „Die Anlage muss noch vor dem 1. Juli 2011 in Betrieb genommen werden, um mit der Vergütung vor dem Stichtag zu liegen“, so der Fachmann.
Die garantierte Einspeisevergütung ist auch ab 1. Januar 2012 wieder für 20 Jahre festgeschrieben. Der Betreiber kann die frühere Inbetriebnahme doppelt nutzen: Erstens erhält er eine höhere Vergütung, zweitens wird die Betriebszeit in 2011 nicht auf 20 Jahre angerechnet. Dies führt dazu, dass das 21.Jahr quasi geschenkt ist. „Um die Anlage noch vor dem 1. Juli 2011 ans Netz zu bringen, sollte man rechtzeitig mit der Planung beginnen, um alle Genehmigungen vorab einzuholen. Dann bleibt auch genug Zeit für die Montage und Anschlusslegung“, rät der Photovoltaikspezialist.
Besonders attraktiv schätzt Ortmann die Nutzung von Solaranlagen für den Eigenverbrauch gerade in Landwirtschaft und Industrie ein: „Dabei spart man Kosten für herkömmlichen Strom und profitiert zusätzlich durch die Netzeinspeisung der überschüssigen Energie.“
Kommt ein Nachfrageboom mit drohenden Engpässen auf die Solarunternehmen zu? maxx-solar-Geschäftsführer Ortmann kann dies nicht bestätigten. Das Unternehmen sieht sich bestens gerüstet für steigende Nachfrage nach Photovoltaikanlagen, sowohl was Personalkapazitäten und Berater als auch Anlagenkomponenten und Materialien angeht. „2011 wollen wir vermehrt kommunale Betreiber und landwirtschaftliche Investoren ansprechen, da wir hier insbesondere für die Gegenfinanzierung von Modernisierungs-, Sanierungs- und Neubauprojekten großes Potential sehen“, so der Photovoltaikspezialist.
Übrigens: Ein GWp ist ein Giga-Watt-Peak. Bei normalen Anlagen kennen Sie sicherlich das KWp (oder kiloWattpeak), das ist die Maßeinheit für die genormte Leistung (Nennleistung) einer Solarzelle oder eines Solarmoduls 🙂
Publiziert: 5. April 2011, 13.59 Uhr