Forschungsbliothek Gotha lädt zu weiterem Vortrag in der Reihe „Perthes im Gespräch“ ein

0
1336

Die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt lädt am Mittwoch, 22. Juni, mit dem Vortrag „Der Gothaische Hofkalender / Almanach de Gotha und die Almanachkultur des 18. Jahrhunderts“ zur nächsten Veranstaltung in der Reihe „Perthes im Gespräch“ ein. Sie findet Ahnensaal des Perthes Forums statt. Beginn ist um 18.15 Uhr, der Eintritt ist frei.

 

In der einmal im Quartal stattfindenden Veranstaltungsreihe informiert die Forschungsbibliothek über neueste Ergebnisse aus der Erschließung, Erhaltung und Erforschung der Sammlung Perthes. Diesmal wird Kristina Kandler, Herzog-Ernst-Stipendiatian der Fritz Thyssen Stiftung, im Gespräch mit Sven Ballenthin und Petra Weigel aus ihren Forschungen zum „Gothaischen Hokalender“ berichten. Dieser nimmt durch seine jahrhundertelange Existenz eine einzigartige Stellung in der Geschichte der Almanachkultur ein. Die umfangreichen Verzeichnisse der europäischen Herrschaftshäuser machten ihn zu einem bedeutenden Nachschlagewerk europäischer Adelsgenealogien, der Titelzusatz „zum Nutzen und Vergnügen“ zu einem unterhaltsamen und informativen Taschenbuch. Doch konkurrierten spätestens ab den 1770er-Jahren zahlreiche vergleichbare Almanachproduktionen miteinander, darunter der ihm äußerlich und inhaltlich sehr ähnliche „Göttinger Taschen-Calender“ von Georg Christoph Lichtenberg. Beide Publikationen beinhalteten vielfältige Textbeiträge, die von der naturwissenschaftlichen Abhandlung bis zur historischen Jahreschronik, von der ethnografischen Reisebeschreibung bis zur Vorstellung neuester Mode und Luxusartikel reichten.

 

Die Abendveranstaltung beleuchtet nun die Anfänge des „Gothaischen Hofkalenders“ mit Blick auf seinen Göttinger Konkurrenten und literarischen „Bruder“ und stellt unter anderem die Frage nach ihren Verlegern, Autoren und den buchhändlerischen Voraussetzungen in Gotha und Göttingen.

 

Kristina Kandler studierte Deutsche Sprache und Literatur, Medienwissenschaft und Französisch an der Philipps-Universität Marburg. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der deutsch-französischen Almanachkultur und dem deutschsprachigen Kalenderwesen in Est-, Liv- und Kurland im 18. und frühen 19. Jahrhundert. Derzeit arbeitet sie an einer Dissertation zur Transkulturalität in der Almanachkultur des ausgehenden 18. Jahrhunderts.