Gedenkstein erinnert an Verband aus dem 1. Weltkrieg

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Nach 70 Jahren im Schattendasein präsentiert sich seit heute der Gedenkstein an das Reserve-Infanterie-Regiment 233 auf dem Gothaer Krahnberg wieder in seiner ursprünglichen Anmutung. Der Bürgerturmverein hat in akribischer Recherche die Geschichte des Denkmals aufgearbeitet, die Inschrift auf einer Platte neu fassen lassen und in Abstimmung mit der Stadtverwaltung den Stein gepflegt und behutsam gesäubert. Rund 3.000 Euro sammelten die Ehrenamtlichen an Spenden für das Vorhaben ein. Unter den Sponsoren befanden sich unter anderem die Unternehmen Ponick und IWG Industrietechnik aus Gotha sowie Landrat Konrad Gießmann, der aus seinem Fonds als Verwaltungsratsvorsitzender der Kreissparkasse Gotha 400 Euro beisteuerte.

Nach Angaben des Bürgerturmvereins wurde der Gedenkstein im August 1925 gesetzt und der Öffentlichkeit übergeben. 1945 wurde die Tafel mit der Inschrift demontiert. Erst mit dieser jetzt beendeten Restaurierung können Spaziergänger die Bedeutung des Steins wieder entdecken. Die Stele für die 233-er ist der bereits sechste Gedenkstein, den die Ehrenamtlichen auf dem Gothaer Krahnberg wieder in Schuss gebracht haben.

Das Reserve-Infanterie-Regiment 233 wurde zu Beginn des Ersten Weltkriegs 1914 in Meiningen und Gotha aufgestellt, wobei auf Gotha das dritte von drei Bataillonen entfiel, das sich aus dem Ersatztruppenteil des 6. Thüringischen Infanterie-Regiments 95 rekrutierte. Bis zum Frühjahr 1918 unterstand das Regiment der 51. Reserve-Division, die unter anderem bei Ypern und Langemarck in Belgien (1914), an der Somme (1916) und in der Champagne (1917) eingesetzt wurde. Das Reserve-Infanterie-Regiment 233 verzeichnete laut Internet-Quellen Verlust von rund 80 Offizieren sowie 2.500 Unteroffizieren und Mannschaften während des Krieges.