Herzmediziner diskutieren

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Jena (ukj/boe). Während noch vor einem Jahr das Brustbein geöffnet werden musste, um Patienten mit Herzklappenerkrankungen zu behandeln, wurde im Jahr 2014 ein minimal-invasives Verfahren hierfür am Universitätsklinikum Jena (UKJ) etabliert. Dieses Verfahren stand im Fokus des Symposiums „Neue Wege zum Herzen“, das am 14. Januar in Jena stattfand. Unter der Leitung von Prof. Dr. Torsten Doenst, Direktor der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie und Prof. Dr. Hans-Reiner Figulla, Direktor der Direktor der Klinik für Innere Medizin I (Kardiologie) aus dem Universitätsherzzentrum Thüringen am UKJ diskutierten etwa 200 Kardiologen und Chirurgen die Besonderheiten und Vorteile des neuen Eingriffes, bei dem die Herzklappenoperationen nun über einen etwa fünf Zentimeter langen seitlichen Schnitt erfolgen.

Neu war das Format der Veranstaltung, da sich die Teilnehmer des Symposiums durch TED-Umfragen aktiv an der Podiumsdiskussion mit externen Experten zu den Chancen des neuen Verfahrens für die Patientenversorgung einbringen konnten. Mit seiner Erfahrung durch mehr als 5000 derartige minimal-invasive Operationen bereicherte der internationale Ehrengast Prof. Dr. Joseph Lamelas vom Mount Sinai Medical Center in Florida die Diskussion um die Vorteile der Methode sehr.

„Dieses neue Verfahren ist technisch anspruchsvoll, aber in den richtigen Händen und beim richtigen Patienten genauso sicher wie die herkömmliche Therapie“, ist Prof. Doenst überzeugt. Außerdem sind nach Prof. Doenst die Vorteile des minimal-invasiven Eingriffs enorm: „Es gibt kein Risiko der Brustbeininfektion mehr und die Patienten können schneller mobilisiert werden.“ Besonders eindrucksvoll präsentierten die Referenten die Vorteile des Verfahrens anhand von drei Patienten, die in Jena mit dem neuen Verfahren operiert wurden. Unter anderem berichteten die Herzmediziner von einem 45-jährigen Tierarzt, der im November 2014 minimal-invasiv am UKJ operiert wurde. Er sei sehr dankbar dafür, dass die Stabilität seines Brustbeins erhalten blieb und er seine mitunter sehr schwere körperliche Arbeit als Tierarzt mittlerweile wieder in vollem Umfang verrichten kann. „Mit dem Symposium konnten wir wichtige Akzente dafür setzen, dass sich die Patientenversorgung durch die minimal-invasive Herzchirurgie zukünftig deutlich weiterentwickeln kann“, so Prof. Doenst.