Im Ernstfall lebensrettend

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Den Standort eines Hilfesuchenden schnell zu orten, kann im Ernstfall lebensrettend sein. Deshalb haben neue europäische Vorgaben bei Notrufverbindungen zu rechtlichen Änderungen geführt.

Seit Ende 2012 bis zum 30. Juni 2013 galt eine Übergangsfrist, während der die technischen Voraussetzungen für die neue Regelung zu schaffen waren. So müssen die Anbieter von Telefondiensten mit der europaweit einheitlichen Notrufnummer 112 nun auch Angaben zum Standort des Anrufers übermitteln, damit Rettungskräfte direkt an den Ort der Hilfeleistung geleitet werden können und die Wartezeit für die Hilfesuchenden verkürzt wird. Bislang erwies es sich im Alltag der Rettungsleitstellen mitunter als problematisch, dass Anrufer im Mobilfunk oft nicht genau angeben können, wo sie sich befinden, beispielsweise auf Straßen oder im Wald.

Seit Ende 2012 übermitteln die Mobilfunknetzbetreiber mit dem Notruf Standortdaten an die Rettungsleitstelle. Bei der Mobilfunkortung werden der Notrufursprungsbereich und damit die Funkzelle ermittelt, aus der der Notruf stammt. Mit Hilfe der Funkzellenkoordinaten kann der Standort des Hilfesuchenden online in einer Karte angezeigt werden. Für die Übermittlung von Standortangaben aus dem Festnetz sieht  die aktuelle Lage noch sehr unterschiedlich aus. Bei der Ermittlung des Festnetzteilnehmers wird die Adresse des Telefonanschlusses angezeigt, die Festnetzbetreiber arbeiten daran, diese zusätzliche Information für alle Anschlüsse freizuschalten.

Die neuen technischen Anforderungen sind seit 1. Juli 2013 in der Rettungsleitstelle des Landkreises Gotha umgesetzt. Die Leitstelle fungierte für das Unternehmen, das für die technische Ausstattung der Leitstelle den Zuschlag bekommen hatte, als Test- und Referenzobjekt. Damit verfügt die Leitstelle damit über ein weiteres Hilfmittel, Anrufer in Krisensituationen leichter und schneller in einem bestimmten Areal zu finden. Nun kommen Verantwortliche anderer Städte und Landkreise hierher, um zu sehen, wie die neuen Standortparameter genutzt werden.

„Ich bin sehr froh, dass es mit der neuen technischen Ausstattung in unserer Leitstelle nun noch schneller möglich ist, Hilfesuchende zu erreichen. Aufwändige und zeitraubende Suchaktionen von Ersthelfern können so besser unterstützt werden und die Rettungskräfte können vorort schneller Hilfe zum Schutz von Leib und Leben leisten“, ist Landrat Konrad Gießmann von den neuen technischen Möglichkeiten überzeugt.

H&H Makler