Jena verteidigt makellose Heimbilanz

0
1268

Mit einem erst im Abschlussviertel herausgeworfenen 77:61-Erfolg gegen Hanau bleibt Science City Jena in der Sparkassen-Arena weiterhin ungeschlagen, baut die hervorragende Startbilanz auf sechs Siege bei einer Niederlage aus. Das Harmsen-Team behielt im Verlauf der kämpferischen 40 Minuten die Nerven, drehte im dritten Viertel unter den Augen von 1805 Zuschauern eine Gäste-Führung zum letztendlich verdienten Sieg. Die Hebeisen White Wings aus Hanau lieferten den Ostthüringer einen beinharten Fight, präsentierten sich durch Headcoach Simon Cote hervorragend eingestellt.

Als Tabellenvorletzter und krasser Außenseiter angereist, nach einer starken Leistung allerdings mit viel Respekt nach Hessen verabschiedet, starteten die Grimm-Städter wie die Feuerwehr in das Duell. Science City erwischte unterdessen einen Kaltstart, aus dem sie sich nur langsam befreien konnten. Während die White Wings beim 3:2 (Christen, 3er, 1.) die Führung früh übernommen hatten, blieb diese auch nach dem überraschenden 20:9-Übergang ins zweite Viertel bis zur Halbzeit in Gewahrsam der Mannschaft von Simon Cote. Zwar kamen Jenas Riesen zwischenzeitlich immer wieder Korb um Korb heran, an der Ausgangslage sollte sich in den ersten 20 Minuten jedoch nicht wirklich viel ändern. Nach zwei Freiwürfen von Loucks auf stramme 34:21 (17.) enteilt, konterte Jenas U18-Nationalspieler Lukas Wank trocken aus der Distanz (34:24), bevor die Thüringer durch Julius Wolf, Wayne Bernard und einen Tip-In von Immanuel McElroy hinein in die Halbzeitsirene auf einen erträglichen 38:33-Rückstand verkürzen konnten.

Ein gänzlich entgegengesetztes Bild zeichnete sich dann zu Beginn der zweiten Hälfte ab. Nun waren es die Hausherren, die Tempo und Gegner im Griff hatten, Hanau zu schlechten Würfen zwangen und die Wende einleiteten. Oli Clay, noch einmal Oli Clay, Jelani Hewitt, fünf Punkte von „Beardman“ Wolf sowie ein Freiwurf von Guido Grünheid kippten das Spiel zu Gunsten der Thüringer, die mit 50:38 (26.) in Front gingen. Die White Wings haderten in dieser Phase mit ihrer „Abteilung Attacke“, die geschlagene sechs Minuten ohne Korberfolg blieb. Till-Joscha Jönke war es 3:33 Minuten vor der Viertelpause vergönnt, den offensiv-armen Auftritt seines Teams zu beenden und eine Aufholjagd einzuleiten. Gekrönt durch einen Dreier von Jackson-Cartwright zum hauchdünnen 50:49-Anschluss (28.) besorgte McElroy – erneut parallel zur Sirene – zwei wichtige Jenaer Layup-Punkte zum 54:51 – Viertelpause. So war es der finale Abschnitt, der zwischen zwei auf Augenhöhe agierenden Teams die Entscheidung bringen musste. Den besseren Start erwischten die Jenaer, die Jelani Hewitt und einen Distanzwurf von Imac auf 59:53 (31.) davonziehen konnten. Zwar loderte nach einem Dreier von Robin Christen (59:56) kurzzeitig noch einmal das Feuer der Gäste auf, Jenas Feuerwehrmänner Wayne Bernard und Immanuel McElroy löschten jedoch den gefährlichen Brandherd im Ansatz (34., 64:56). So richtig sicher waren sich die Zuschauer dann aber wirklich erst, nachdem Jelani Hewitts Dreier zum 70:60 (37.) durch die Hanauer Reuse rauschte. Bis dahin hatte der ProA-Aufsteiger seine Haut enorm teuer verkauft, zollte nun aber den Tribut für das enorm hohe Tempo der ersten Hälfte. Science City blieb bis zum Schluss konzentriert, sorgte mit einem 7:1-Lauf bis zum Finale für das letztendlich verdiente 77:61.

„Das Team von Simon war exzellent auf unser Spiel vorbereitet. Taktisch ist der Plan der Gäste vor allem im ersten Viertel perfekt aufgegangen. Respekt für diese Leistung“, sagte Jenas Coach Björn Harmsen in seinem Statement zum Spiel. „Großes Lob aber auch an meine Mannschaft, die es geschafft hat mit viel Energie in die Partie zurückzufinden und das Spiel zu drehen. Wir haben in der zweiten Halbzeit nur 23 Punkte zugelassen, sehr gut den Ball bewegt und trotz einer mäßigen Trefferquote das Duell verdient gewonnen“.

SCJ: McElroy 18, Wolf 17, Hewitt 13, Clay 10, Bernard 9, Wank 3, Reyes-Napoles 2, Voigtmann 1, Grünheid 1, Wendt, Tzakopoulos, Rietschel