Rockets mit souveränem Start-Ziel-Sieg

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Die Fans der Oettinger Rockets Gotha haben ein Problem: ein luxuriöses Problem. Denn am kommenden Dienstag beginnt in Zusammenarbeit mit basketball.de und dem Fanclub „Blaue Hölle“ erstmals die Abstimmung zum „Spieler des Monats“. Doch für wen soll man sich entscheiden? Schließlich gibt es dieser Tage alles Mögliche, nur keinen Mangel an starken Leistungen!

Deutlich wurde das einmal mehr am vergangenen Samstag, als die Gothaer in der gut gefüllten „Blauen Hölle“ gegen die Bayer Giants Leverkusen einen souveränen Start-Ziel-Sieg verbuchten und mit 96:80 (43:35) die Oberhand behielten. Somit wahrten sie ihre weiße Heim-Weste, verteidigten die Tabellenführung und krönten den goldenen Oktober. Passend zu all diesen Anlässen zelebrierten sie nach Spielende mit den Fans eine ausgelassene Hölloween-Humba.

Der Grundstein für den sechsten Erfolg der Saison war eine imposante Team-Leistung, die sich am Ende in allen Kategorien widerspiegelte – besonders deutlich bei den Drei-Punktwürfen: Insgesamt versenkten die Rockets 14 von 26 Versuchen vom Perimeter (54 Prozent) und toppten somit ihre starke Leistung aus dem Spiel gegen die RheinStars Köln (13 von 27 / 48 Prozent) nochmals. Allein sieben Volltreffer gingen dabei auf das Konto von Jordan Riewer, der einen exzellenten Tag erwischte und bereits den ersten Angriff mit einem Dreier abschloss. Es spricht für das sehr gesunde Selbstbewusstsein, dass der US-Amerikaner diesen Treffer markierte, nachdem ihn Leverkusens Center-Hüne Dennis Heinzmann Sekunden zuvor beim ersten Anlauf geblockt hatte.

Die aus diesem Angriff resultierende Führung gaben die Rockets im gesamten Spiel kein einziges Mal aus der Hand. Nicht zuletzt, weil sie einen glänzenden Start erwischten und gleich zu Beginn für die Big Points sorgten, sodass die Stimmung den „grünen Bereich“ sozusagen aus dem Stand übersprang: Denn bereits nach drei Minuten schloss Delvon Johnson einen Spielzug mit einem ebenso spektakulären wie brachialen Dunk zum 10:4 (7.) ab; dabei beförderte der US-Boy den Ball über zwei Leverkusener Gegenspieler hinweg durch den Ring. Rums!!! Nur eine halbe Minute später ließ es der Center erneut krachen – dieses Mal mit einem Alley-oop-Dunk (12:6 / 4.).

Nach einem Korbleger von Carlton Guyton lagen die Hausherren bereits in der zwölften Minute erstmals zweistellig in Führung (28:17). Allerdings erwiesen sich die Gäste als hartnäckiger Gegner, der sich zunächst nicht abschütteln ließ. Lange Zeit hielten die Giants bravurös dagegen und kamen ein ums andere Mal wieder bedrohlich nah heran.

Doch just in diesen Momenten hatten die Rockets stets eine passende Antwort parat. Dass sie in diesen engen Phasen keineswegs die Kontrolle verloren, sondern beinahe unbeeindruckt weiterspielten und wichtige Würfe sicher verwandelten, riss die Fans immer wieder von den Sitzen: etwa als Gerard Gomila ganz cool den sechsten Rockets-Dreier in dieser Partie zum 39:31 (17.) einstreute und damit die Euphorie der Giants nach James Hublins Dunk (36:31 / 17.) postwendend erstickte.

Ähnlich liefen die Dinge dann zu Beginn der zweiten Halbzeit: Wieder legten die Gothaer vor, wieder kämpften sich die Leverkusener heran. Doch mit zunehmender Spielzeit konnten die Gastgeber die Intensität in der Defense erhöhen. Das wiederum war die perfekte Voraussetzung für einen 10:3-Lauf in den letzten beiden Minuten des dritten Viertels, mit dem der Vorsprung in kurzer Zeit auf 69:53 (30.) wuchs – die Vorentscheidung.

Obwohl die Giants in der Folge keineswegs klein beigaben, sondern weiterhin einen respektablen Beitrag zu einem sehr guten Basketball-Spiel lieferten – auf Schlagdistanz kamen sie nicht noch einmal heran. Das lag nicht zuletzt daran, dass die Rockets auch im Schlussdurchgang mit einer ausgewogenen Mischung aus Spielfreude, Teamgeist, Einsatz und Abgeklärtheit agierten. Deshalb kam überhaupt kein Zweifel daran auf, wer das Parkett als Sieger verlassen wird.

Letztlich war der US-Amerikaner Jordan Riewer mit 21 Zählern erstmals Top-Scorer der Rockets, in deren Reihen insgesamt sieben Spieler zweistellig punkten konnten. Joe Lawson konnte sich am Ende über sein zweites Double-Double (12 Punkte / 10 Rebounds) in dieser Saison freuen. Zudem kontrollierten die Gothaer die Rebounds und spielten 26 Assists – allein elf Assists und somit einer mehr als die gesamte Leverkusener Mannschaft steuerte Chris Razis bei. Obendrein leisteten sich die Rockets lediglich elf Ballverluste. Kurzum: Sie waren den Gästen, die sich aber keineswegs unter Wert verkauften, in allen Belangen überlegen.

Dementsprechend zufrieden zeigte sich Head Coach Chris Ensminger nach dem Spiel: „Ich freue mich für die Jungs, die wieder eine sehr starke Leistung gezeigt haben – und das, obwohl wir unter der Woche mit einigen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hatten. Doch wie bereits gegen Köln sind auch heute die Dreier gefallen – Jordan Riewer hat sehr gut getroffen und gezeigt, dass wir sehr ausgeglichen besetzt sind und bei uns in jeder Begegnung ein anderer Spieler Top-Scorer werden kann.“

Bleibt die Frage: Für wen voten bei der ersten Abstimmung zum „Spieler des Monats“? Um die Qual der Wahl ein wenig zu erleichtern, hat basketball.de eine Vorauswahl getroffen. Nominiert für den „goldenen Oktober“ sind: Carlton Guyton, Joe Lawson und Delvon Johnson.

Oettinger Rockets Gotha – Bayer Giants Leverkusen 96:80 (43:35)

Viertel: 23:17 / 20:18 (43:35) / 26:18 (69:53) / 27:27 (96:80)

Oettinger Rockets Gotha: Guyton (17:43 Minuten / 11 Punkte / 2 Assists / 1 Rebound), Riewer (27:24 / 21 / 4 / 2), DiLeo (nicht eingesetzt), Razis (24:47 / 4  / 11 / 2), Durant (7:05 / 1 / 0 / 2), Lodders (22:54 / 10 / 0 / 6), Woods (14:45 / 0 / 1 / 1), Johnson (23:22 / 12 / 3 / 9), Lawson (19:22 / 12 / 0 / 10), Völler (16:38 / 13 / 2 / 3), Gomila (26:00 / 12 / 3 / 3)

Bayer Giants Leverkusen: Brandon (36:13 Minuten / 24 Punkte / 5 Assists / 2 Rebounds), Bich (1:40), Twiehoff (11:46 / 3 / 0 / 2), Behler (2:05 / 2 / 0 / 2), Kreklow III (31:26 / 15 / 1 / 5), Knipp (26:27 / 5 / 1 / 2), Heinzmann (28:28 / 12 / 1 / 4), Zraychenke (3:54 / 2 / 0 / 0), Kuczmann (30:00 / 5 / 1 / 1), Merkens (6:15 / 0 / 1 / 0), Hulbin (21:46 / 12 / 0 / 5)

Zweier Gotha: 23 von 46 (50 Prozent)
Zweier Leverkusen: 26 von 46 (57 Prozent)

Dreier Gotha: 14 von 26 (54 Prozent)
Dreier Leverkusen: 7 von 24 (29 Prozent)

Freiwürfe Gotha: 8 von 12 (67 Prozent)
Freiwürfe Leverkusen: 7 von 8 (88 Prozent)

Rebounds Gotha: 43 (17 Offense / 26 Defense)
Rebounds Leverkusen: 31 (12 / 19)

Assists Gotha: 26
Assists Leverkusen: 10

Ballverluste Gotha: 11
Ballverluste Leverkusen: 11

Ballgewinne Gotha: 5
Ballgewinne Leverkusen: 3

Zuschauer: 1670