Jena wird wortwörtlich zum Leuchtturm des Ostens

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Vom 8. bis 11. Oktober 2015 findet mit CITY VISIONS JENA (www.city-visions.net) das Licht- und Wissenschaftsfestival unter dem Motto „Unsichtbare/Sichtbare Städte“ in Jena statt.
Eins der zahlreichen Licht-Projekte im Rahmen des Festivals trägt den Namen LEUCHTTURM und wird in der Zeit vom 3. bis 11.10.2015 am Jentower installiert.

Der Jentower im Zentrum der Universitätsstadt Jena ist mehr als Architektur – er ist Wahrzeichen, Projektionsfläche und Streitpunkt gleichermaßen.

In einem Zeitraum von neun Tagen, angefangen am Tag der Deutschen Einheit und während des Festivals „City Visions Jena“, wirft der Turm mit einer Inszenierung des Künstlers Florian Licht neue Schlaglichter auf seine Umgebung.

Motiviert von der Symbolkraft des Jentowers geht die Medieninstallation LEUCHTTURM der Beziehung zwischen Stadtraum und dessen Bewohnern nach. Die Installation als digitale Antwort auf das Leuchtfeuer – eines der ältesten Kommunikationsmittel, welches einhergehend Orientierung und Sicherheit schafft. LEUCHTTURM erhöht die Wahrnehmung des Stadtraums durch seine weit sichtbare Erscheinung und dessen Dimension. Der Leuchtturm gibt dem Betrachter einen neuen Bezugspunkt und eine konstante Größe für das Erfassen der Relation von Raum und Zeit. Bewohner und Besucher haben die Möglichkeit, über die umliegenden Berge die Installation in ihrer Gesamtheit zu erwandern und die weithin sichtbaren Signale aus unterschiedlichen Perspektiven wahrzunehmen.
Die Installation nutzt Volumen und Gestalt, sowie Infrastruktur des 145 Meter hohen Gebäudes.

In den oberen sieben Etagen wird durch 392 LED-Leuchten, bei Einbruch der Dämmerung, eine visuelle Codierung platziert. Umlaufend scheinen Parzellen hell auf und verdunkeln sich wieder. Sie hinterlassen ein Nachbild, um im nächsten Moment mit neuer Konstellation die vergangene Anordnung zu überschreiben. Beiläufige Irritationen des umlaufenden Lichtscheins am Jentower erzeugen Situationen, in denen man nicht weiß, ob sie absichtlich geschehen oder das Ergebnis eines Zufalls sind. Ihr Aufscheinen verweigert sich einer berechenbaren Logik und stoppt den umherschweifenden Blick. LEUCHTTURM animiert die Bürger innezuhalten. Somit wird – bewusst oder unbewusst – der Betrachter in eine Haltung des Wartens und Erwartens versetzt. Es entstehen Pausen und neue Geschwindigkeiten. Das erfolgreiche Warten wird zum performativen Erlebnis.
LEUCHTTURM will ein Fixpunkt sein, den flüchtigen Blick stoppen und zur reflektierten Wahrnehmung des nächtlichen Jenas animieren. (Florian Licht)

Das Projekt LEUCHTTURM von Florian Licht im Rahmen des City Visions Jena 2015, kuratiert von Public Art Lab e.V., ist eine Koproduktion von: JenaKultur, Dezernat für Stadtentwicklung der Stadt Jena, JenaWirtschaft, Intershop Communications AG, Deutsch-Chinesische Gesellschaft, Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und digitale Gesellschaft. Ein Dank geht auch an die Europäische Union und SCALA Jena für die Unterstützung.

3.-11. Oktober 2015 | 19:30 – 24 Uhr | Jena, Jentower
LEUCHTTURM. Installation von Florian Licht.

Fliesenstudio Arnold