Klaubert kündigt Gespräche mit Schulträgern und Kammern an: „Berufsschule hat Zukunft“

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„Berufsschule hat Zukunft. Ein gutes Berufsbildungsangebot ist eine entscheidende Voraussetzung, dass sich Thüringen die Fachkräfte von morgen sichert. In Zeiten zurückgehender Schülerzahlen geht es darum, unser Berufsschulnetz zukunftsfest zu machen. Dabei setze ich auf den Dialog mit allen Verantwortlichen vor Ort.“ Das unterstreicht Thüringens Bildungsministerin Birgit Klaubert.

Sie informiert darüber, dass jüngst erlassene Bescheide zur Konzentration von Ausbildungsgängen auf weniger Standorte zurückgenommen wurden. Ursprüngliche Pläne hätten thüringenweit dazu geführt, dass an Berufsschulstandorten keine Klassenbildung in bestimmten Berufen zum Beginn des Ausbildungsjahres 2015/16 möglich gewesen wäre. Diese Entscheidungen wurden jetzt korrigiert. Entsprechende Bescheide hat das Bildungsministerium gestern an 22 Schulträger verschickt. Damit wird das derzeit gültige Berufsschulnetz für das kommende Schuljahr fortgeschrieben. Alle bestehenden Ausbildungsgänge bleiben somit in den einzelnen Regionen erhalten.

Klaubert kündigt an, das Gespräch mit den Schulträgern und Kammern zu suchen, um mit ihnen über den Berufsschulnetzplan zu sprechen. Sie geht davon aus, dass sich die örtlichen Entscheidungsträger aktiv einbringen und am Ende ein Ergebnis erzielt wird, zu dem alle stehen. Die Gespräche können nach Klauberts Worten nach dem Zuschnitt der Planungsregionen geführt werden, damit sich Nachbarkreise besser untereinander abstimmen können. Dabei gehe es unter anderem auch darum, den Fachkräftebedarf zu ermitteln, um zielgenau auszubilden. „Wo wir uns gemeinsam zu Standorten bekennen, werde ich mich dafür einsetzen, dass das Land die Schulträger bei Investitionsmaßnahmen unterstützt. So wollen wir die Bedingungen für Lehre und Ausbildung nachhaltig verbessern“, unterstreicht Klaubert.

Ziel sei es, mit dem Ausbildungsjahr 2016/17 gemeinsam einen Berufsschulnetzplan zu verabschieden, der den örtlichen Traditionen und Gegebenheiten genauso Rechnung trägt wie den Erfordernissen der Zukunft. „Ich baue dabei auf die Kooperation und das Gespräch mit allen Beteiligten und werde ihre Kompetenz und ihre Hinweise aufnehmen. Klar ist: Thüringens Berufsschulen werden auch künftig eine wichtige Rolle in unserem Bildungssystem spielen.“

Hintergrund
Aufgrund der demografischen Entwicklung hat sich die Zahl der Schüler an Staatlichen Berufsbildenden Schulen in den vergangenen 10 Jahren von 80.000 auf heute 42.000 fast halbiert. Die Zahl der Klassen ist um 37 Prozent, die Zahl der Berufsbildenden Schulen um 24 Prozent zurückgegangen. Verantwortlich für das Berufsschulnetz sind in Thüringen die Landkreise und kreisfreien Städte. Den örtlichen Berufsschulnetzplan müssen sie mit den Kammern sowie mit dem Thüringer Bildungsministerium abstimmen.