Kleine Wunder am Uni-Klinikum Jena

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Jena (ukj / me). Sie kommen vor der 37. Schwangerschaftswoche zur Welt und sind die kleinsten Patienten der Kinderklinik des Universitätsklinikums Jena (UKJ): 2012 wurden 60 Frühchen mit einem Gewicht unter 1.500 Gramm geboren.

400 Kinder betreute die Früh- und Neugeborenenstation am UKJ im vergangenen Jahr. Die Kinderklinik lädt am 31. August 2013 von 14.00 bis 18.00 Uhr zum Sommer-Frühgeborenenfest ein. „Wir werden die Familien wiedersehen, deren Kinder seit 2006 in Betreuung der Jenaer Neonatologie waren, sehr klein geboren wurden und sehr lange bei uns waren“, erklärt Dr. Kristin Dawczynski, stellvertretende Leiterin der Sektion Neonatologie und Pädiatrische Intensivtherapie der Kinderklinik am UKJ.

„300 Familien haben sich angemeldet. Mit dieser gewaltigen Resonanz haben wir nicht gerechnet. Das Sommerfest ist eine Dankeschön-Veranstaltung für Familien und das Team. Denn die Wochen, die wir zusammen verbringen, verbinden“, sagt die Oberärztin der Neonatologie.

„Mit einem Frühgeburtenanteil von 15 Prozent liegt das UKJ etwas über dem allgemeinen Bundesdurchschnitt, dies ist durch die Versorgung als Perinatalzentrum (Level 1) der höchsten Versorgungsstufe zu erklären. Aus ganz Thüringen und darüber hinaus kommen Risikoschwangere in die Frauenklinik. Sollte eine Geburt nicht mehr auszuhalten sein, werden wir Kinderärzte von den umliegenden Krankenhäusern angefordert, um die sehr kleinen Frühgeborenen mit zu versorgen und diese dann zur weiteren Betreuung in unser Zentrum zu verlegen“, so Dr. Dawczynski. Das Team der Jenaer Neonatologie besteht aus 15 Ärzten und 45 Schwestern. „Wir erhalten viel Dankeschön-Post von Familien. Zum Sommerfest bringen die Eltern Fotos ihres Kindes von damals und heute mit, um vor Ort eine Leinwand zu gestalten.“

Geboten werden verschiedene Programmpunkte: Neben einem Kinderfest werden die Experten der Neonatologie informieren. Ein Vortrag von Dr. Dawczynski befasst sich mit der Entwicklung der Frühgeborenenmedizin. Qualitätsstandards sind laut Dawczynski entscheidend für die Entwicklung und den Outcome der Kinder. „Klare Vorschriften der Hygienestandards müssen eingehalten werden. Außerdem braucht man gut ausgebildetes Personal, das sorgfältig mit den kleinen, zarten Patienten umgeht“, betont die Kinderärztin.

Auch die Frühförderstelle Jena – Querwege e.V. ist mit einem Vortrag vertreten. „Durch Querwege e.V. ist Jena gut vernetzt. Aber im Jenaer Umkreis müssen Netzwerke ausgebaut werden. Kinder aus ganz Thüringen sollten entsprechende Frühförderung und Unterstützung erhalten, sodass sie später bessere Chancen für die Schulausbildung und den Beruf haben.“

Nachsorge spiele auch in der Kinderklinik eine große Rolle, so die Frühgeborenen-Expertin: „Um den zweiten Geburtstag herum führen wir die Entwicklungsuntersuchung in Zusammenarbeit mit dem Sozialpädiatrischen Zentrum durch. Dann sehen wir, wie sich sehr kleine Kinder entwickelt haben.“

Foto: 400 Kinder betreute die Früh- und Neugeborenenstation am UKJ im vergangenen Jahr (Foto: UKJ).