Knappe 15:19 Heimniederlage gegen Lübtheen

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Auch am 3. Kampftag wurde es nichts mit den erhofften ersten Ligapunkten für den KSC. Durch die Sperre von Rüdiger Kabus aus dem Kampf gegen Werdau und dem krankheitsbedingten Ausfall von Tim Bitterling hätte es schon mindestens zwei bis drei dicken Überraschungen bedurft um die Gäste vom RV Lübtheen zu bezwingen. Durch einen unerwarteten Schultersieg von Toni Bernhardt (120kg GR) über den Bulgarischen Meister Daniel Bankov und dem klaren Sieg von Robert Lehmann (60kg GR) keimte zwischenzeitlich Hoffnung, aber nach vielen spannenden und unterhaltsamen Kämpfen unterlag unsere Mannschaft knapp mit 15:19.

Ein Beitrag von Matthias Wächter

Der Ringertrainer des KSC Mario Koch war vor Kampfbeginn skeptisch und rechnete nicht mit dem ersten Saisonsieg … „Ohne Tim und Rüdiger braucht es heute schon mehr als ein kleines Wunder“ war er sich sicher und sollte am Ende leider recht behalten.  Der Lübtheener Trainer Jens-Peter Sievertsen war verständlicher Weise eher optimistisch und sagte nach dem Kampf … “

Wir wollten auf jeden Fall gewinnen und sind sehr froh, unsere ersten Punkte in der 2. Bundesliga der Vereinsgeschichte für Lübtheen erkämpft zu haben. Leicht war es heute aber nicht, der KSC war für uns schwer auszurechnen, da beide Mannschaften in den gleichen Gewichtklassen ihre Stärken haben, umso glücklicher sind wir über den Sieg.“

Wer nur 3 oder 4 Minuten zu spät zum Kampfbeginn kam, hatte schon die ersten beiden Kämpfe verpasst. Joel Wrensch (55kg, FR) hatte gegen den Bulgarischen Vizemeister Mitko Asenov einen schweren Stand und verlor in der ersten Minute auf Schultern. Anders herum ging es dann im Kampf bis 120kg im griechisch-römischen Stil. Der amtierende Bulgarische Meister Daniel Bankov versuchte Toni Bernhardt am Mattenrand zu werfen, aber Toni konterte den Wurf, bekam den Bulgaren in eine Festhalte und schulterte ihn ebensfalls in der ersten Minute. Was für ein Auftakt.

Robert Lehmann (60kg, GR) zeigte in seinem Kampf gegen Axel Fuhr sein ganze Klasse. Zwar hatte er sich gleich in der ersten Minute eine Platzwunde am Kinn zugezogen, das hielt ihn aber nicht davon ab, den Kampf zu bestimmen und zweimal mit Rumreißer und einem herrlichen Durchschlüpfler mit 6:0 Punkten als Sieger von der Matte zu gehen. Robert wir danken dir!

Im Limit bis 96kg im Freistil bekam es Michael Dengler mit dem „Kraftpaket“ Max Kriwoschein zu tun. Michael war nur einmal zum Ende der ersten Runde unkonzentriert und erlaubte, dass sein Gegner bei einer Durchschlüpfer-Wurf-Kombination seine Muskeln spielen lassen konnte. Den Rest der Kampfzeit kontrollierte er das Kampfgeschehen, sammelte Punkte mit Abreißer sowie Beinangriffen und gewann hochverdient mit 11:3 Punkten. Klasse Leistung!

Von vielen mit Spannung erwartet, kam es in der Gewichtsklasse bis 66kg im Freistil zum Duell der deutschen Spitzenringer  Mario Koch und Dennis Langner. Mario wirkte nicht so frisch wie gewohnt und seine Gegner konnte ihn gleich zu Beginn mit einem Beinangriff überraschen. Auch in der zweiten Runde nutzte der sehr stabil wirkende Lübtheener seine Chancen und baute mit einem Abreißer am Kopf seine Führung auf 4:0 Wertungspunkte aus. Nun war es an Mario alles zu versuchen, den Kampf noch zu drehen und das tat er auch. Bis zum Abpfiff war es ein Kampf mit „offenen Visier“ und vielen sehenswerten Aktionen, bei dem Mario sich am Ende doch mit 5:7 geschlagen geben musste. Das war Werbung für den Ringkampfsport!

Zur Pause nach den ersten 5 Kämpfen führte der KSC mit 11:7 Mannschaftpunkten und es keimte etwas Hoffnung auf einen positiven Ausgang des Kampfabends.

Thomas „Mühli“ Leffler (84kg, GR) war gegen Ceven Matthes über die gesamte Kampfzeit der aktivere Ringer. In der ersten Runde wurde er durch den Referee dafür belohnt und seine Gegner gekam zwei Verwarnungen wegen Passivität ausgesprochen. Die Chance als Obermann in der Bodenlage nach der zweiten Verwarnung nutzte er für eine blitzsaubere Rolle und eine 3:0 Führung. Warum der Mattenleiter in Runde 2 die passive Ringweise des Lübtheeners nicht weiter ahndete war für das Jenaer Ringkampfpublikum nicht nachvollziehbar und es blieb ungefährdeten Punktsieg für Mühli. Sehr solide, aber mit Potenzial!

Durch den kurzfristigen krankheitsbedingten Ausfall von Tim Bitterling, stellte sich Max Müller in den Dienst der Mannschaft und kämpfte in einem Freundschaftskampf gegen den mehrfachen dänischen Meister Anders Ekström. Max hielt sich wacker, konnte aber in der letzten Minute die Niederlage durch technische Überlegenheit nicht abwenden.

Nach einem Jahr Kampfpause stand in der Gewichtsklasse bis 84kg Freistil wieder Gagik Egiasarov im Aufgebot des KSC und kämpfte gegen unseren 84er der letzten Saison – Sebastian Otto. Gagik wirkte hellwach und nutzte Angriffsversuche seines Gegner um eigene Akzente zu setzen. Mit einem Hüftwurfansatz am Mattenrand und einem anschließenden Armdrehschwung ging er mit 4:0 Wertungspunkten in Führung. Sein Gegner war sichtlich verärgert, mobilisierte sich und punktete mit geraden Beinangriffen ins Matten-aus. Zum Beginn der zweiten Runde konnte Gagik seine knappe Führung mit einem schönen Hüftwurf nochmal auf 7:3 ausbauen, danach aber die Beinangriff-Attacken seines Gegners nicht aufhalten und verlor mit 7:10 knapp nach Punkten. Ein klasse Einstieg – willkommen zurück Gagik!

Nun war die Führung auf 14:13 Mannschaftspunkte zusammengeschmolzen und Tillman Germar (74kg, FR), als Ersatz für den gesperrten Rüdiger Kabus, mit 5kg Untergewicht dem starken Sebastian Nowak nicht gewachsen. Er verlor mit technischer Überlegenheit und Lübtheen führte mit 14:17. Danke Tillmann dass du dich in den Dienst der Mannschaft gestellt hast!

Nun konnte nur noch ein hoher Punktsieg von Karel Hanak (74kg, GR) helfen. Doch gegen den mehrfachen dänischen Meister Fredrik Bjerrehuus wäre das eine riesige Überraschung gewesen. Karel gab alles, war aktiver und nutze der Vorteil nach der zweiten Passivitätsverwarnung seines Gegners für ein Rolle. Für den Sieg in seinem Kampf hätte das sicher gereicht, doch für die Mannschaft musste er das Risiko eingehen und die Gelegenheit für eine weiter Rolle zu nutzen, den Versuch konnte sein Gegner abfangen und eine eigene Wertung zum Ausgleich erzielen. Danach passierte nicht mehr viel, der Däne bekam noch eine ungerechtfertigte Wertung, weil er Karel ohne Griffansatz von der Matte drängte, aber das tat auch nichts mehr zur Sache. Danke Karel für deinen Einsatz!

Endstand 15:19

Die ersten Ligapunkte lassen also noch auf sich warten, aber nächstes Wochenende geht es weiter, hier wartet die WKG Pausa/Plauen zu einem schweren Auswärtskampf an der Erdachse in Pausa. Der nächste Heimkampf steht dann eine Woche später (am 12.10.) auf dem Programm, in der POM Arena Jena empfangen wir die AV Markneukirchen – Anpfiff ist wieder 19:30 Uhr!