Kunstwissenschaftler referiert im KunstForum Gotha zum Bildhauer Emil Fuchs

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Am 14. Juli, einen Tag nach dem 200. Geburtstag Gustav Freytags, referiert der

Kunstwissenschaftler Prof. Dr. Peter Arlt zur Entstehung der lebensgroßen Marmorplastik

Gustav Freytags und seiner Frau Anna. Diese wurde 1899 von Emil Fuchs (1866-1929), einem

nur in der englischen und amerikanischen Kunstgeschichte bekannten Bildhauer, gefertigt.

 

 

Diese Skulptur wurde bisher noch nicht kunstgeschichtlich oder in volkstümlicher Form

vorgestellt, erstmalig wird das ikonographische Umfeld erläutert und nachgewiesen, dass die

Skulptur zwar nach dem Tode entstand, aber als eine Intention des Dichters gedeutet werden

kann. Der Realismus des Kunstwerkes sucht über die bloße Abbildung des Paares in gleicher

Bedeutung, über dessen Privatheit, exemplarisch zum Sinnbild für die Liebe hinaus zu gehen

und damit die „erste Bildungsstufe (…) zu vergeistigen“. Gustav Freytag wendet sich in der

Spätzeit von Soll und Haben ab und in seinem letzten literarischen Werk der Briefe dem

Persönlichen zu. Die von ihm kanalisierte Intention des Skulpturenpaares nimmt Abstand von

den von außen kommenden Zielen, bringt den Mut auf, sich liebend zu zeigen und der Liebe

zuzustreben.

 

 

Der bereits erarbeitete wissenschaftlich-akademische Beitrag, ein differenzierter und langer,

wissenschaftlicher Text, der bald in einem Gustav-Freytag-Buch erscheinen wird, sollte für den

heiteren und nachdenklichen Vortrag die Grundlage sein. Die Arbeit von Prof. Dr. Peter Arlt

folgt dem Grundsatz Gustav Freytags: „Ein fester Beruf ist notwendig, sowie wissenschaftliche

Arbeit auch bei poetischer Produktion. Sie geben einen festen Halt und verschaffen das

Selbstbewusstsein.“

 

 

Der Vortrag findet im Foyer des KunstForums Gotha, Querstraße 13-15, 99867 Gotha statt.

Beginn ist 19.00 Uhr und die Tickets erhalten Sie zum Preis von 4,00 € im Vorverkauf

KunstForum (Di – So 10.00 – 17.00 Uhr) und an der Abendkasse. Nach dem Vortrag ist die

Ausstellung „Künstler, Mäzene, Sponsoren – Die Kunst und ihre Förderer“ für Sie geöffnet.

Der Eintritt in die Ausstellung ist frei.