Ein leichtes Plus bei der landesweit höchsten Zahl der Übernachtungen erzielten die Beherbergungsbetriebe im Landkreis Gotha im Jahr 2014. Das geht aus der aktuellen Statistik hervor, die Dr. Bettina Aschenbrenner, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Thüringer Wald / Gothaer Land e. V., und Landrat Konrad Gießmann jetzt öffentlich vorstellten.
Danach wurden zwischen Fahner´scher Höhe und Rennsteig nicht weniger als 899.407 Übernachtungen gezählt, 2.239 mehr als noch 2013. Der Landkreis Gotha weist damit knapp ein Zehntel aller touristischen Übernachtungen Thüringens aus (2014: 9.201.267). „Dass unsere Hotels und Pensionen diese hohe Zahl nochmals steigern konnten, belegt die Attraktivität der Region für Gäste aus dem In- und Ausland“, bilanziert Landrat Konrad Gießmann. Er sieht darin auch eine Bestätigung der kontinuierlichen Vermarktung durch den Tourismusverband. Ferner belege der Wert, dass die kommunalen Anstrengungen für die Verbesserung der touristischen Infrastruktur Früchte tragen. Dem pflichtet auch Dr. Bettina Aschenbrenner bei. „Durch den Ausbau der Radwege konnte der Landkreis für den Wachstumsmarkt Radtourismus erschlossen werden.“ Hinzu komme, dass insbesondere der Südkreis ein traditionelles Urlaubsgebiet darstellt und der Landkreis mit knapp 6.000 Gästebetten das größte Bettenangebot im Freistaat vorhält.
Friedrichroda und Tabarz mit Rückgängen
Mit Blick auf die Kreiskarte ergibt sich ein differenziertes Bild. Die traditionelle Hochburg Friedrichroda (367.229, -5.123) verzeichnete leichte Einbußen, die ausschließlich auf den Ortsteil Finsterbergen entfielen. Gleichzeitig stieg aber die Zahl der Gästeankünfte auf ein Allzeithoch von rund 123.000. Rückgänge verzeichnete ebenfalls das benachbarte Tabarz, das insbesondere von den Kurkliniken, die etwa die Hälfte aller Übernachtungen im Ort (170.492; -2.122) ausmachen, profitiert. Die Residenzstadt Gotha konnte hingegen leicht zulegen (159.202; +257) und mit 6.485 Besuchern die größte Anzahl ausländischer Gäste in der Region ausweisen. Laut Tourismusverband entfallen rund 70 Prozent der Übernachtungen in Gotha auf Geschäftsreisen. Einen bemerkenswerten Zuwachs von rund 20 Prozent erzielte der Erholungsort Georgenthal (35.611; +7.244), während Luisenthal (38.823; -550) und die Nesse-Apfelstädt-Gemeinde (38.428; -177) leicht nachgaben im Vergleich zu den Vorjahreswerten. Die Stadt Tambach-Dietharz konnte nach dem Einbruch 2013 wieder Boden gut machen (22.119; +4.108). Die Puppenstadt Waltershausen blieb inklusive der neuen Emsetal-Ortsteile nahezu unverändert auf dem Vorjahresstand (22.162; -30).
Campingplätze und Privatunterkünfte werden beliebter
Die klassische Beherbergungsstatistik erfasst Betriebe mit mehr als neun Betten. Zur Gesamtzahl der Übernachtungen in der Region müssen allerdings – soweit über die Kurtaxe möglich – Buchungen von Privatunterkünften in Kurorten (34.708; +7.295) und insbesondere die gestiegene Frequentierung der Campingplätze Paulfeld (15.887; +2.117), Georgenthal (3.568; +2.579) und Drei Gleichen OT Mühlberg (7.600; +3.125) hinzugerechnet werden. Kumuliert ergibt das eine Übernachtungszahl von 961.170 für das Jahr 2014.
Über den Tourismusverband Thüringer Wald/Gothaer Land e. V.
Der Tourismusverband Thüringer Wald/Gothaer Land e. V. entstand 1991 aus dem Bestreben der Gemeinden und Fremdenverkehrs¬vereine, sich ein organisatorisches Dach für die vielfältigen touristischen Angebote der Region zu geben. Das Landratsamt Gotha hat sich diesem Anliegen angeschlossen und den Verband anfangs nicht nur finanziell, sondern auch räumlich unterstützt. Aus den 28 Gründungsmitgliedern sind inzwischen 78 angeschlossene Einrichtungen und Kommunen geworden. Der Tourismusverband sorgt unter anderem mit eigenen Publikationen (Rad- und Wanderkarten, Gastgeberverzeichnisse), einer kontinuierlichen Messepräsenz sowie Veranstaltungshöhepunkten (Dreinschlag) für eine konsequente Vermarktung der Region im Inland. Der Landkreis Gotha fördert den Verband und dessen Arbeit im Jahr 2015 mit 86.500 Euro.
