Leckeres für Vögel

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Der NABU Thüringen empfiehlt, jetzt mit der Winterfütterung der Vögel zu beginnen. Wer einfache Tipps beachtet, kann die hungrigen Gäste am Futterhaus besonders gut beobachten und Probleme mit Katzen und Krankheiten verhindern. Mit der „Stunde der Wintervögel“ findet die größte naturkundliche Mitmachaktion Deutschlands diesmal vom 4.-6. Januar 2013 statt.

Wer erfreut sich im Winter nicht am Anblick von munteren Vögeln am Futterhaus? Rotkehlchen, Meisen und Amseln geben sich ein Stelldichein in verschneiten Gärten oder auf Balkons. Gerade für Kinder, Jugendliche und Naturfreunde bietet die Vogelfütterung im Winter ein Naturerlebnis der besonderen Art. Um den Nutzen für die Vögel zu sichern und gleichzeitig Freude an der Vogelfütterung zu haben, gibt der NABU Tipps zum richtigen Füttern:

1.. Als Futtermittelspender eignen sich am besten die so genannten Futtersilos. In ihnen ist das Futter vor Nässe und Witterungseinflüssen geschützt. Außerdem schützen die Silos das Futter, im Gegensatz zu den offenen Futterhäuschen, vor Verunreinigung durch Vogelkot. Dadurch wird die Übertragung und Ausbreitung von Krankheitserregern weitgehend verhindert. Bei herkömmlichen Futterhäuschen ist wegen der Verschmutzungsgefahr die regelmäßige Reinigung mit heißem Wasser und die tägliche Gabe von nur kleinen Mengen Futter besonders wichtig.

2.. Als Basisfutter, das im Zweifel von fast allen Arten gefressen wird, eignen sich Sonnenblumenkerne. Bei ungeschälten Kernen fällt zwar mehr Abfall an, dafür verweilen die Vögel aber länger an der Futterstelle. Freiland-Futtermischungen enthalten zusätzlich andere Samen unterschiedlicher Größe, die von unterschiedlichen Arten bevorzugt werden. Die häufigsten Körnerfresser an den Futterstellen sind Meisen, Finken und Sperlinge. In wintermilden Gegenden überwintern daneben auch Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln, Wacholderdrosseln oder Zaunkönig.

Für sie kann man Rosinen, Obst, Haferflocken und Kleie anbieten. Dabei muss jedoch darauf geachtet werden, dass dieses Futter nicht verdirbt. Insbesondere Meisen lieben auch Gemische aus Fett und Samen, die man selber herstellen oder als Meisenknödel kaufen kann. Keinesfalls sollte man salzige Nahrung, wie Speck oder Salzkartoffeln, anbieten. Auch Brot ist nicht zu empfehlen, da es im Magen der Vögel aufquillt.

Bietet man in seinem Garten also Weichfutter, eine Körnermischung und Fettfutter an, ist die Futterstelle für fast alle Wintervögel interessant. Besonderes Augenmerk sollte auf die Herkunft der Sämereien gelegt werden. Billige Futtermischungen sind oft mit Samen der allergieauslösenden Ambrosie oder anderen nicht erwünschten Pflanzen verunreinigt.

3.      Der Futterplatz sollte sich an einer übersichtlichen Stelle befinden, so dass die Vögel die Umgebung gut einsehen können, z.B. wenige Meter von einem Gebüsch entfernt. So können sich Katzen schlechter anschleichen. Die Vögel fühlen sich dann sicher, sind ruhiger und besser zu beobachten. Es ist darauf zu achten, dass in der Nähe befindliche Glasscheiben für die Vögel nicht zu tödlichen Fallen werden. Abhilfe schafft das Bekleben von Scheiben von außen mit beliebigen Aufklebern oder Mustern. Alternativ können Futterstellen auch direkt an Fensterscheiben angebracht werden, da eventuelle Kollisionen bei den kurzen Anflugwegen wenig gefährlich sind.

Winterfütterung sollte jedoch vor allem als Ergänzung zu einer möglichst naturnahen Gestaltung des eigenen Umfelds – sprich des Gartens oder Kleingartens – gesehen werden. Denn bei entsprechender Anlage und Pflege ist der Garten eine reiche Futterquelle. Hecken und Gebüsche aus Sträuchern, wie zum Beispiel Weißdorn, Mehlbeere und schwarzer Holunder, bieten Singvögeln Nahrung, Unterschlupf und Schutz vor Räubern.

Mitmachaktion: Stunde der Wintervögel vom 4.-6. Januar 2013

Beobachtungen im heimischen Garten sind auch in diesem Winter gefragt: Vom 4.-6. Januar 2013 können Natur- und Gartenfreunde in Thüringen an der „Stunde der Wintervögel“ teilnehmen. Durch diesen Familien-Event mitten in der Natur wird eine enorme Datenmenge von 650.000 Vogelbeobachtungen gesammelt, die wichtige Antworten über den veränderten Vogelzug im Klimawandel, Bestandsentwicklungen häufiger Arten und weitere Trends gibt.

Weitere Infos zum Thema bieten das Buch „Vögel füttern im Winter“ aus dem Kosmos Verlag und die Internetseite des NABU Thüringen. Das Buch kann für 6,50 Euro in der Landesgeschäftsstelle des NABU bestellt werden.

Vögel bei der Winterfütterung beobachten unter: http://thueringen.nabu.de/service/praxistipps/winterfuetterung