Leitbilder der Forschung erforschen

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Jena (FSU) Die Kommunikationswissenschaft ist eine Sozialwissenschaft, die stark durch normative Randbedingungen geprägt ist, welche die Gesellschaft an sie heran trägt. „Der gegenwärtige Medienwandel und die neuen Möglichkeiten öffentlicher Kommunikation erfordern die Diskussion und Reflektion der Normen und Werte des Fachs“, sagt die Kommunikationswissenschaftlerin Dr. Arne Freya Zillich von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Genau diese Reflektion ist das Ziel des neuen wissenschaftlichen Netzwerkes „Werte und Normen als Forschungsgegenstände und Leitbilder in der Kommunikationswissenschaft. Ein integrativer Forschungsansatz“. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Projekt in den kommenden drei Jahren mit knapp 50.000 Euro. „Wir hoffen, mit unserem Netzwerk einen innovativen Beitrag zur kommunikationswissenschaftlichen Grundlagenforschung zu leisten“, sagt Arne Freya Zillich, die das Netzwerk gemeinsam mit Dr. Claudia Riesmeyer von der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) leitet.
Das Projekt vernetzt dreizehn exzellente Nachwuchswissenschaftlerinnen von zehn verschiedenen Universitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit drei renommierten Seniorforschern. „Alle Netzwerkmitglieder verfügen über langjährige Expertise in den untersuchten Forschungsfeldern sowie in der Erhebung und Auswertung von Daten“, betont Claudia Riesmeyer, Mitarbeiterin am Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung der LMU.

Das DFG-Netzwerk ermöglicht es den Nachwuchswissenschaftlerinnen, sich interdisziplinär über Werte und Normen in der Kommunikationswissenschaft auszutauschen und einen integrativen, multidisziplinären Forschungsansatz zu entwickeln. Ziel ist es, Werte und Normen in den Forschungsfeldern Medienpolitik, Journalismus-, Medieninhalts- sowie Rezeptions- und Wirkungsforschung zu erfassen, vergleichend zu analysieren und zu systematisieren. Hierzu führen die Netzwerkmitglieder ein systematisches Review der relevanten kommunikationswissenschaftlichen Publikationen von 1990 bis 2013 durch und arbeiten ihre zentralen theoretischen Konzepte und Leitbilder heraus. Zudem erfassen die Forscherinnen die in den Publikationen eingesetzten Methoden und Instrumente. Damit leistet das Netzwerk auch einen Beitrag zur methodischen Standardisierung des Fachs. „Das Fördergeld ermöglicht es uns, langfristige Entwicklungen zu untersuchen und Trends in den untersuchten Forschungsfeldern aufzuzeigen“, erläutert die Jenaer Kommunikationswissenschaftlerin Arne Freya Zillich.

Dem DFG-Netzwerk gehören neben den beiden Projektleiterinnen die Seniorforscher Prof. Dr. Heinz Bonfadelli (Zürich), Prof. Dr. Wolfgang Donsbach (Dresden) und Prof. Dr. Barbara Thomaß (Bochum) und die Nachwuchswissenschaftlerinnen Dr. Stephanie Geise (Erfurt), Dr. Katharina Kleinen-von Königslöw (Wien), Dr. Ulrike Klinger (Zürich), Dr. Melanie Magin (Mainz), Dr. Kathrin Friederike Müller (Münster), Dr. Cordula Nitsch (Düsseldorf), Dr. Senta Pfaff-Rüdiger (München), Dr. Liane Rothenberger (Ilmenau), Dr. Christina Schumann (Ilmenau), Dr. Annika Sehl (Dortmund), und Dr. Cornelia Wallner (München) an.