Matchwinner war einmal mehr Chase Griffin

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„Mein Leipzig lob ich mir!“ Getreu diesem Motto war die Messestadt für die Oettinger Rockets Gotha und ihre Fans einmal mehr eine Reise wert. Konnten die Gothaer vor einem Jahr in der Arena Leipzig den vorzeitigen Gewinn der Südstaffel-Meisterschaft feiern, so errangen sie gestern an gleicher Stelle einen wichtigen und im Idealfall wegweisenden Auswärtssieg.

Denn das Team von Head Coach Christoph Nicol setzte sich im mitteldeutschen Derby gegen die Uni-Riesen Leipzig mit 81:67 (37:32) durch und legte somit einen guten Grundstein für die Rückrunde (Die Gothaer Internetzeitung berichtete). Entsprechend euphorisch bejubelten Spieler, Betreuer und Fans im Anschluss den siegreichen Start ins Jahr 2013.

„Uns war klar, dass am Ende nur der Sieg zählt – deshalb bin ich natürlich sehr erleichtert, dass wir dieses wichtige Spiel gewonnen haben“, sagte Christoph Nicol nach dem Duell der beiden Aufsteiger, das die Rockets bereits in der Hinrunde für sich entscheiden konnten (88:84). „Wir haben diese schwierige Aufgabe gemeinsam gemeistert – deshalb muss ich meinen Spielern und auch den Fans, die uns wieder großartig unterstützt haben, ein Kompliment machen!“

Erleichtert waren die Gothaer vor allem, weil sie im Vorfeld der Partie abermals Verletzungspech ereilte. Neuzugang Rob Wilson zog sich am Donnerstag im Training eine Zerrung zu und musste in Leipzig ebenso zuschauen wie Jan Lipke und Joleik Schaffrath. Marquise Carter fehlte ebenfalls – er kehrt erst in den nächsten Tagen zur Mannschaft zurück. Folglich musste abermals Sebastian Rauch einspringen, der bereits in Chemnitz auf der Bank saß und in Leipzig auch zu Kurzeinsätzen kam.

Gleichwohl machte der Trainer keinen Hehl daraus, dass er mit der gezeigten Leistung nicht rundum zufrieden sein konnte. Denn seine Mannschaft zeigte ein Spiel mit Licht und Schatten – beides spiegelte sich nicht zuletzt in der Dreier-Quote (9 von 26 / 35 Prozent) wider. Nach ausgeglichen Anfangsminuten stellten die Rockets mit vier erfolgreichen Distanzwürfen in Folge – dreimal traf Chase Griffin, einmal Kapitän Torvoris Baker – die Weichen für ein starkes erstes Viertel.

Allerdings warfen sie in der Folge selbst dann noch von außen, als längst nicht mehr jeder Schuss ein Treffer war. Das wiederum konterkarierte den ursprünglichen Gameplan. Schließlich sollten die Gothaer in erster Linie konsequent zum Korb ziehen und Leipzigs Schwächen in der Defense nutzen. Doch diese Marschroute setzten sie lediglich im letzten Viertel um – spät, aber nicht zu spät. Denn nachdem es im dritten Durchgang noch mal eng wurde (45:44 / 25.) und die Uni-Riesen es sogar in der Hand hatten, die Begegnung zu drehen, besannen sich die Rockets, läuteten einen energischen Schlussspurt ein und machten schließlich den ersten Sieg des Jahres perfekt.

Matchwinner war einmal mehr Chase Griffin. Der US-Boy zeigte eine überragende Leistung. Unterm Strich versenkte er sechs von acht Dreipunkt-Würfen (75 Prozent Trefferquote!) und avancierte mit 26 Punkten zum Top-Scorer. Gut aufgelegt war auch Torvoris Baker, der sein zweites Double-Double (15 Punkte / 11 Rebounds) in der laufenden Saison erzielte und zudem mit zwei spektakulären Dunkings glänzte.

Derweil richtete Christoph Nicol, unter dessen Regie die Rockets zuletzt drei von vier Spielen gewonnen haben, den Blick unmittelbar nach dem gestrigen Spiel nach vorne. Denn bereits am nächsten Samstag werden die finke baskets aus Paderborn in der „Blauen Hölle“ erwartet. Dann wollen sich die Gothaer für die knappe Hinspiel-Niederlage (74:76) revanchieren. „Allerdings“, sagt der Trainer, „müssen wir gegen Paderborn mit Sicherheit noch zwei Schippen drauflegen!“

Uni-Riesen Leipzig – Oettinger Rockets Gotha 67:81 (32:37)

Viertel: 17:27 / 15:10 / 23:22 / 12:22

Oettinger Rockets Gotha: Griffin (26 Punkte / 2 von 2 Freiwürfen / 6 Dreier), Watson (14 / 4 von 4 Freiwürfen / 2 Dreier), Jackson (9 / 3 von 9 Freiwürfen), Niebuhr (12 / 4 von 4 Freiwürfen), Kreis (0), Baker (15 / 2 von 3 Freiwürfen / 1 Dreier), Selvig (0), Rauch (0), Kuppe (5 / 1 von 3 Freiwürfen)

Uni-Riesen Leipzig: Kranz (16 / 4 Dreier), Freer (15 / 2 von 3 Freiwürfen / 1 Dreier), Schaffartzik (5 / 1 von 2 Freiwürfen), Simon (22 / 10 von 13 Freiwürfen), Beier (2 / 2 von 2 Freiwürfen), Hohlfeld (0), Tyrna (3 / 3 von 4 Freiwürfen), Spalke (0), Heinrich (2 / 2 von 2 Freiwürfen), Macevicius (2), Gadley (nicht eingesetzt)

Zweier Gotha: 19 von 42 (45 %)
Zweier
Leipzig: 16 von 46 (35 %)

Dreier Gotha: 9 von 26 (35 %)
Dreier
Leipzig: 5 von 24 (21 %)

Freiwürfe Gotha: 16 von 25 (64 %)
Freiwürfe
Leipzig: 20 von 26 (77 %)

Rebounds Gotha: 43 (14 Offense / 29 Defense)
Rebounds
Leipzig: 50 (20 / 30)

Assists Gotha: 11
Assists
Leipzig: 11

Turnover Gotha: 13
Turnover
Leipzig: 16

Zuschauer: 752

Autor: Wolfgang Gleichmar