Meisterstück in der Messestadt

0
1237

Es ist vollbracht: Die Oettinger Rockets Gotha sind vorzeitig Meister der 2. Bundesliga ProB Staffel Süd! Am vorletzten Spieltag der Hauptrunde setzte sich das BiG-Team gestern beim Tabellenzweiten Uni-Riesen Leipzig mit 90:77 (42:38) durch und löste somit grenzenlosen Jubel bei den knapp 70 mitgereisten Fans und in der Heimat aus (die Gothaer Internetzeitung berichtete).

So bestimmte der Gothaer Block mit „BiGeisterten“ Gesängen schon lange vor der Schlusssirene die Geräuschkulisse in der Arena Leipzig: „Südstaffelmeister, wir singen Südstaffelmeister – Südstaffelmeister…“ Diese Melodie stimmte später auch Center Leo Niebuhr an, als er vor dem Antritt der Heimreise den Fan-Bus betrat, um sich für die tolle Unterstützung zu bedanken: „Wahnsinn, ihr habt die Halle gerockt!“

„Nach der guten Leistung, die wir in der langen Hauptrunde gezeigt haben, war es für uns wichtig, den Sack vorzeitig zuzumachen“, sagte Rockets-Coach Marko Simic nach dem hochklassigen Spitzenspiel. „Dieses Ziel haben wir mit einer überzeugenden Vorstellung erreicht. Der Sieg motiviert uns im Hinblick auf die bevorstehenden Playoffs ungemein!“

Ausschlaggebend für den neuerlichen Triumph waren letztlich genau jene Tugenden, die in der bevorstehenden Aufstiegsrunde gefragt sind – nicht zu vergessen die tiefe Bank der Rockets. Sowohl Mannschaft als auch Trainer-Gespann zeigten eine starke Leistung gepaart mit unbändigem Kampfgeist, der sich nicht zuletzt auch in der Reboundstatistik (43:31 für Gotha) widerspiegelte. Passend dazu präsentierten sich die Fans bereits in playoffreifer Verfassung.

Auch deshalb überstanden die Gäste die für sie wohl kritischste Phase des gesamten Spiels – das erste Viertel – unbeschadet. Denn zunächst besaßen die stark agierenden Hausherren leichte Vorteile – zupass kam ihnen dabei, dass die Rockets-Defense nicht von Anbeginn auf Hochtouren lief. Doch mehr als acht Punkte Vorsprung (23:15 / 8.) ließen die Gothaer nicht zu.

Wegweisend für eine erfolgreiche Aufholjagd war indes die Umstellung auf Pick-and-Roll-Verteidigung nach dem ersten Viertel. „Somit hatte Leipzig fortan kaum noch Möglichkeiten auf Missmatches“, sagte Marko Simic. „Und im Anschluss ging’s bergauf!“

In der Tat führte diese taktische Maßnahme zum gewünschten Erfolg. Die Uni-Riesen konnten im zweiten Viertel lediglich 12 Punkte erzielen. Die Gothaer hingegen markierten 23 Zähler und gingen mit einer knappen Führung in die Pause.

Diesen Vorsprung gaben die Rockets nach dem Seitenwechsel nicht mehr aus der Hand, im Gegenteil: Sie bauten ihn kontinuierlich aus. Spätestens nach dem 11:0-Lauf zu Beginn des vierten Viertels und dem daraus resultierenden Spielstand von 77:62 (35.) für Gotha war klar, wer das Feld als Sieger verlassen und die Hauptrunde auf Platz eins beenden würde.

Obwohl die Rockets einmal mehr als Mannschaft überzeugen konnten, gefielen den mitgereisten Fans drei Spieler besonders gut. Allen voran Leo Niebuhr, der mit 22 Punkten Top-Scorer der Partie war und darüber hinaus sehr viel Verantwortung übernommen hat. Zudem gab Albert Kuppe nach einer kurzen Zwangspause ein starkes Comeback. Und Marcus Monk verbuchte mit zehn Punkten und elf Rebounds sein fünftes Double-Double dieser Saison.

Kurzum: Die Pflicht haben die Rockets erfüllt, die Kür kann folgen. Verein, Mannschaft und Fans sind heiß auf die Playoffs!

Uni-Riesen Leipzig – Oettinger Rockets Gotha 77:90 (38:42)

Viertel: 26:19 / 12:23 / 22:24 / 17:24

Oettinger Rockets Gotha: Monk (10 Punkte / 4 von 10 Freiwürfen), Roberts (12 / 2 von 2), Jarmusz (0), Schaffartzik (9 / 1 von 2 / 2 Dreier), Watson (0), Rauch (nicht eingesetzt), Niebuhr (22 / 2 von 5 / 2 Dreier), Kuppe (17 / 4 von 4 / 3 Dreier), Kreis (nicht eingesetzt), Baker (15 / 3 von 5 / 2 Dreier), Klein (5 / 1 von 2)

Autor: Wolfgang Gleichmar