Melton Foundation setzt sich am 17. und 18. Juni an der Universität Jena mit den verschiedenen Aspekten des momentanen gesellschaftlichen Wandels auseinander

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Die Frage „Wir oder die Anderen?“ bestimmt nach wie vor den politischen und gesellschaftlichen Diskurs in Deutschland und Europa. Auf der einen Seite herrscht eine große Bereitschaft, Geflüchtete und Migranten willkommen zu heißen und zu unterstützen. Gleichzeitig nehmen aber die Bedenken zu, dass Deutschland mit der Aufnahme dieser Menschen bald an seine Grenzen stoßen könnte.

Solche Ängste werden noch geschürt, wenn eine differenzierte Auseinandersetzung mit allen Aspekten zum Thema Flucht und Asyl ausbleibt. Um genau dem entgegenzuwirken veranstaltet das Melton-Foundation-Team der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) am 17. und 18. Juni eine Konferenz, die sich der Frage „Wir oder die Anderen?“ aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln widmet.
Die Melton Foundation ist eine Stiftung, die über Möglichkeiten und Wege der internationalen Zusammenarbeit aufklären möchte und eine Plattform für Projekte und Aktivitäten mit einem wachsenden Netzwerk von Mitgliedern, Universitäten und weltweiten Partnern bietet. Sie fördert ihre Mitglieder bei der Planung und Umsetzung internationaler Projekte rund um die Themen Globalisierung, Klimawandel, Umweltschutz, nachhaltige und ressourcenschonende Entwicklung. Vor allem der Gedanke der Weltbürgerschaft („Global Citizenship“) prägt die Inhalte der Melton Foundation. Durch lokale und globale Aktivitäten soll der Gedanke der Weltbürgerschaft verbreitet werden. Das ist auch im Sinne der Universität Jena. Sie ist bereits seit 25 Jahren Partner und damit eines der Gründungsmitglieder der Stiftung.

„Zukunft geht nur zusammen“

Passend zum Gedanken der „Global Citizenship“ steht die Konferenz des Jenaer Campus-Teams unter dem Motto „Zukunft geht nur zusammen“. Die elf Mitglieder, von denen sich drei derzeit im Ausland aufhalten, haben dazu ein umfangreiches Programm erarbeitet: Am ersten Tag stellen insgesamt fünf Rednerinnen und Redner aus unterschiedlichen Bereichen ihre Lösungsansätze für ein gesellschaftliches Miteinander in der Zukunft vor. Eingeladen sind u. a. Christine Carabain (NCDO) aus den Niederlanden zum Thema „Migration und Global Citizenship“ sowie Larissa Nägler und Stefanie Hechler vom Lehrstuhl für Sozialpsychologie der Jenaer Universität.

Am zweiten Tag veranstaltet das Jenaer Team der Melton-Foundation verschiedene Workshops, die von Experten aus der Praxis geleitet werden. Dabei ist etwa die Kindersprachbrücke Jena sowie Peter Plappert (Berlin) vom „Eine Welt Netzwerk“. „Die Workshops finden immer jeweils am Vormittag und einmal am Nachmittag statt, so dass alle Teilnehmer wählen können, welche Veranstaltungen sie besuchen wollen“, sagt Felicitas Hartl vom Jenaer Team. Den Abschluss bildet ein Plenum, bei dem die Ergebnisse der Workshops präsentiert und ein Ausblick auf das Folgeprojekt gegeben wird.

Jenaer Projekt zu Migration und Flucht

Die Konferenz bildet den Startschuss für ein achtmonatiges Pilotprojekt, das Akteure, die in und um Jena im Bereich Migration und Flucht aktiv sind, zusammenbringen soll. Sie sollen so die Möglichkeit haben, sich auszutauschen, Zugang zu bereits existierenden oder neuen Ressourcen zu erhalten und ein breites Netzwerk aufzubauen, um auf zukünftige Herausforderungen besser vorbereitet zu sein.
„Wir als Stiftung möchten Verantwortung für das Verständnis der verschiedenen Aspekte des gesellschaftlichen Wandels übernehmen, der sich derzeit in ganz Europa vollzieht. Dabei reicht es nicht, das Thema Flucht alleinstehend zu betrachten, es muss auch beteiligten Prozessen Aufmerksamkeit geschenkt werden“, sagt Hartl, die an der FSU Psychologie studiert. „Gemeinsam wollen wir uns möglichen Befürchtungen und Vorurteilen stellen und verstehen, woher diese rühren. Dieses Verständnis wird dabei helfen, Möglichkeiten aufzuzeigen, wie eine Zukunft gemeinsam gestaltet werden kann.“ Gerade deshalb seien auch Menschen eingeladen, die sich mit ihren Ängsten auseinandersetzen möchten. Grundsätzlich ist die Konferenz für alle Studierende sowie Schüler der Oberstufe aber auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aus Jena und Umgebung offen. Besonders willkommen sind zudem Geflüchtete.

Informationen zur Stiftung, zum Programm sowie zur Anmeldung für die Workshops sind zu finden unter: http://meltonfoundation.org/fsu-jena/2016-konferenz-wir-oder-die-anderen.