Mit achtköpfiger Elite zur Marokko-Rundfahrt

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Das thüringische Radsportteam JENATEC Cycling hat die Weichen für die neue Saison gestellt. Acht Rennfahrer umfasst das Aufgebot der Eliteabteilung, die sich zu einer Hälfte aus erfahrenen Talenten und Hoffnungsträgern sowie zur anderen Hälfte mit neuen Gesichtern präsentiert.

Die Jung-Profis Arne Kenzler (23) und Thomas Reichardt (20) sind aufgestiegen. Die beiden gehören nun zum neugegründeten Continental-Rennstall „Bergstraße- JENATEC“, freut sich Teammanager Martin Brand. „Ich bin froh, dass sie den Sprung in die Profiliga geschafft haben.“Vor allem Sprinter Arne Kenzler hätte sich toll entwickelt, hebt Brand dessen guten Leistungen hervor.

Aber nicht nur darüber jubelt der Geraer. Er freut sich auch, dass der radsportbegeisterte Hauptsponsor, die Personaldienstleistungen anbietenden Jenaer Industriemontage GmbH von Geschäftsführer Peter Schmidt auch die Sportler der dritten Profidivision maßgeblich unterstützt. Die professionelle Equipe, die sich aus dem in Weinheim (Baden-Württemberg) beheimateten Team Bergstraße und dem Team JENATEC Cycling mit Sitz in Jena (Thüringen) zusammenschloss – startet mit 13 Pedaleuren in seine erste Saison.

Aushängeschilder der neuen JENATEC-Cycling-Elite, die mit allen Fahrern beim SSV Gera 1990 verankert ist und wieder in der Bundesliga-Rennserie mitmischen wird, sind Berg-und Zeitfahrspezialist Eric Metzke (20) und Sprinter Patrick Renner (20), die dem Team ein weiteres Jahr zur Stange halten, sowie Neuzugang Eric Bothe (20). „Dem Trio traue ich am meisten zu, auch in dieser Saison für sichtbare Einzelerfolge zu sorgen“, sagt Manager Martin Brand.

Mit Erik Bothe wechselte ein Sprinter vom LAV Makranstädt, der nationalen Konkurrenz, nach Thüringen. In ihn setzt Brand große Hoffnungen. „Er hat sich in den zurückliegenden beiden Jahren bereits bei mehreren Etappen der Tour de Berlin, der Oder-Rundfahrt und bei Bundesligarennen unter den Top Ten platziert und dürfte für einige Überraschungen gut sein.“ Außer ihm gibt der Teamchef mit Jakob Höfer (18), Pascal Diemar (20) und Florian Wille (24) drei weiteren Neuzugängen die Chance, sich zu etablieren.

Höfer ist Bahn-und Straßenspezialist. Der Athlet aus Sankt Gangloff kommt vom Stevens Junior Team Thüringen. Bei JENATEC Cycling bestreit der sprintstarke Pedaleur, der auch im Zeitfahren auftrumpfen kann, sein erstes Jahr in der Männerklasse. Der vorjährige Thüringer Vize-Landesmeister Straße gewann zuletzt das Döbelner Nachtbergzeitfahren. „Er muss sich erst an die neuen Anforderungen der nächsthöheren Klasse erst gewöhnen.“ Neu im Kader ist auch Pascal Diemar, der bislang zum RC Amor Hamm gehörte. Nach seinem ersten Männerjahr will der Allrounder bei einigen Bundesliga-Rennen unter den Top 20 landen.

Vierter Neuzugang ist der Florian Wille. Er hatte sich 2011 und 2012 beim Team Collos des Dresdner SC 1898 in den Dienst der Mannschaft gestellt und will das jetzt bei den Thüringern. Die beiden Geraer Danilo Kupfernagel und Martin Brand bleiben dem Steherbusiness treu. Letzterer hat im Spätsommer Thomas Barth, ehemaliger Kapitän der DDR-Friedensfahrtauswahl, als Teammanager abgelöst.
Die Elite-Truppe haben fünf Rennfahrer verlassen. So die beiden Bahn- und Straßenspezialisten Erik Mohs (26) und Tobias Barkschat (21). Beide wechselten zum Leipziger Team UrKrostitzer- Univega.

Der sprintschnelle Mohs, Europameister und Weltcup-Sieger im Madison 2009 mit dem Erfurter Marcel Barth, fuhr 2012 im JENATEC-Trikot drei Siege ein. Er gewann u.a. die zweite Etappe der 33. Internationalen Oderrundfahrt und landete auf zwei Etappen der internationalen Bulgarienrundfahrt auf dem Podest. Sein Anfahrer Tobias Barkschat beendete am Amazonas die XXIII. internationalen Tour de Guyane in Französisch-Guayana als Gesamtzweiter.

Nicht mehr im JENATEC-Cycling-Kader ist auch Ron Pfeifer (21), der in der zurückliegenden Saison einen schweren Sturz verschmerzen musste. Nach einem Amateurjahr erlangte er wieder Profistatus und tritt erneut in der dritten Radsportliga in die Pedale. Er unterschrieb beim Team Quantec-Indeland (Stolberg bei Aachen), dass ihm kurzfristig ein Angebot unterbreitet hatte. Der amtierende Deutsche Stehermeister Florian Fernow (31), der 2012 fünfmal auf dem obersten Treppchen stand, fährt jetzt nur noch in den Farben seines Vereins Zehlendorfer Eichhörnchen. Allrounder Felix Rieckmann (20) hat beim MLP-Radteam (Baden) unterschrieben. Newcomer Alexander Schmidt (19) aus Wernigerode hat seine aktive Karriere beendet.

Hinter JENATEC Cycling liegt ein weiteres erfolgreiches Jahr. Mit Sprinter Arne Kenzler und Thomas Reichardt, Allrounder mit Zeitfahrqualitäten, haben zwei Rennfahrer aus den Reihen des Teams den Sprung in die Profiliga geschafft. Allein die Elite-Rennfahrer fuhren über 15 Siege ein und fanden sich über 90mal auf dem Podium mit zweiten und dritten Plätzen wieder. An die Bilanz wollen die „Alten und Neuen“ anknüpfen.

„Insgesamt wartet auf die Jungs neben der Serie in der U23 Bundesliga wieder ein sehr interessantes Rennprogramm“, sagt Brand. Mit der Tour du Maroc (Marokko-Rundfahrt) Ende März steht nämlich gleich die erste Rundfahrt an. Aber auch Etappenrennen in Deutschland, Polen, Tschechien oder wieder in Französisch-Guyana sind angedacht. Die Fahrer haben ihre ersten Trainings- und Wettkampfkilometer bereits hinter sich. Saisonauftakt war vor einer Woche auf Mallorca.

Unter dem Dach von JENATEC Cycling gibt es auch weiterhin das Masters-Team und eine Jedermann-Mannschaft Fun Racer. Beide hätten sich im zurückliegenden Jahr gut etabliert, resümiert Teamchef Martin Brand.

Das Aufgebot von JENATEC Cycling 2013:
Elite – Patrick Renner (20), Eric Metzke (20), Eric Bothe (20), Jakob Höfer (18), Pascal Diemar (20), Danilo Kupfernagel (24), Martin Brand (24), Florian Wille (24) – alle SSV Gera 1990
„Bergstraße-JENATEC“, Profis – Arne Kenzler (23) und Thomas Reichardt (20)

Foto: Sprinter Arne Kenzler (Foto: Daniel Förster)