Null-Energie-Haus wird Regionalsieger

0
1241

Wie sieht das Wohnhaus der Zukunft aus? Reichen die vorhandenen Energieformen aus, um sich bald effizient selbst zu versorgen? Diesen Fragen widmeten sich Philipp Droske, Benjamin Schade und Max Wieczorek seit rund zwei Jahren im Rahmen ihrer Seminarfacharbeit am Gymnasium Ernestinum.

„Die Nachfrage nach Null-Energie- und Passivhäusern ist in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen“, erläuterten die Schüler ihre Themenfindung. „Der Energiemarkt entwickelt sich aber zur Zeit so rasant, da war es gar nicht so einfach, einen Ansatz zu finden“, gibt Benjamin Schade zu. Nach vielen Diskussionen im Verwandten- und Freundeskreis brachte Energieberater Andreas Backhaus die Physik-Abiturienten mit dem Netzwerk „BEnZ“ in Gotha zusammen. Hier konnten die 18-Jährigen auf die Erfahrungen der Fachleute zurückgreifen – so entstand schnell die Struktur der Arbeit, die Grundlagen, Pläne, Berechnungen und schließlich das Modell. Ihre Arbeitsleistung honorierte nicht nur die Schule mit durchgehend sehr guter Benotung. Sogar „Jugend forscht“ zeichnete die Schüler mit dem Regionalsieg aus – auf Landesebene wurde es zudem mit dem 3. Platz und einem Sonderpreis  geehrt.

Für das Modellprojekt simulierten die jungen Wissenschaftler Wandaufbauten am PC sowie am Modell, untersuchten die verschiedenen Dämmmaterialien und -stärken, werteten deren energetische Auswirkungen aus und hielten die Ergebnisse per Wärmebildkamera fest. Auch Themen wie Solarthermie und  Windkraft wurden kritisch unter die Lupe genommen. „Wir wollten wissen: Wo entstehen Wärmebrücken und wie kann man sie vermeiden,“ berichtet Philipp Droske. „Zudem prüften und bewerteten wir Bau-und Dämmstoffe eingehend auf ihre Umweltverträglichkeit, Herstellungsmethoden, energetische Effizienz und Entsorgung.“

Auch regenerative Anlagen wie Wärmepumpen mit verschiedenen Wärmequellen (Erde, Wasser, Luft) sowie Wohnraum-Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung kamen auf den Prüfstand. Mit diesen Ergebnissen entstand das Wohnhaus der Zukunft, welches demnächst im Ausstellungsraum des Kompetenzzentrums für Bau und Energie Thüringen e.V. – kurz  BEnZ – zu bewundern ist.

Hier soll das Modell dazu dienen, nicht nur Schulklassen und Auszubildenden sondern auch Häuslebauern die Formen der modernen Energieerzeigung anschaulich darzustellen.