Öffentlicher Vortrag von Dr. Günter Frank in der Forschungsbibliothek Gotha der Uni Erfurt

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Im Rahmen der Ausstellung „‘Ich habe einen Traum‘ – Myconius, Melanchton und die Reformation in Thüringen“ laden die Forschungsbibliothek Gotha der Universität Erfurt sowie der Freundeskreis der Forschungsbibliothek Gotha e.V. am Mittwoch, 4. Mai, zum dritten und letzten öffentlichen Abendvortrag ein. Dr. Günter Frank (Bretten) wird darin um 18.15 Uhr im Spiegelsaal auf Schloss Friedenstein zum Thema „Myconius als Historiograph der Reformation“ sprechen.
Friedrich Myconius‘ „Geschichte der Reformation“ aus den Jahren 1541/42 ist eine der frühesten Würdigungen der Ereignisse der ersten Jahre der Reformation. In dem Vortrag soll die Sicht von Myconius auf die Reformation an drei Perspektiven aufgezeigt werden: die Ursachen, die zum Beginn der Reformation geführt haben, der Ablasshandel und die Schilderung des berüchtigten „Sacco di Roma“ (Plünderung Roms) am 6. Mai 1527. Der Vortrag will auf diese Weise einen Einblick in die frühe Reformationsgeschichtsschreibung des Myconius geben, der mit seiner zum Teil derben Polemik gegen den Papst an die Ursprünge und Ziele der Reformation erinnern wollte.
Günter Frank, geboren in Arnstadt, war nach dem Studium der Theologie, Psychologie und Philosophie von 1986 bis 1991 Assistent am philosophischen Lehrstuhl des Philosophisch-Theologischen Instituts in Erfurt. 1994 erfolgte die Promotion an der päpstlichen Universität „Gregoriana“ zur theologischen Philosophie Philipp Melanchthons. Im Anschluss studierte Frank Religionswissenschaft und Religionsphilosophie an der University of Chicago. Er ist seit 1997 Lehrbeauftragter für Philosophie an der Freien Universität Berlin sowie seit 1998 Leiter des Melanchthonhauses in Bretten. 2001 erfolgte die Habilitation in Philosophie an der Freien Universität in Berlin zur Philosophie der Frühen Neuzeit.
Vor dem Abendvortrag gibt es ab 17 Uhr eine öffentliche Sonderführung des Kurators durch die Myconius-Ausstellung. Zu beiden Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Der Vortrag findet mit freundlicher Unterstützung des Freundeskreises der Forschungsbibliothek Gotha e.V. statt, der anschließend zu einem Empfang einlädt.