Österreichisches Bundesheer würdigt Opfermut

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Die Redaktion „Militärkommando Steiermark“ hat Anfang November darüber berichtet, dass nun auch in Österreich immer häufiger Maßnahmen zur Würdigung von Oberstleutnant Josef Ritter von Gadolla stattfinden. Vor wenigen Wochen wurde in Straß der Lehrsaal der Erzherzog Johann – Kaserne nach dem Retter der Stadt Gotha benannt.

„Die Militärhistorische Denkmalkommission empfahl Verteidigungsminister Gerald Klug die Benennung eines Lehrsaales in der Erzherzog Johann-Kaserne in Straß. Dies wurde Ende Oktober 2014 vollzogen.

Oberstleutnant Josef Ritter von Gadolla übte seinen Beruf in der österreichisch-ungarischen Monarchie, bei der Volkswehr, im Bundesheer der Ersten Republik und auch in der Deutschen Wehrmacht aus. Er entstammte einer altösterreichischen Offiziersfamilie, wuchs in Graz auf und begann seine militärische Karriere als Zwölfjähriger mit der vierjährigen Militärunterrealschule in der heutigen Erzherzog Johann-Kaserne in Straß in der Steiermark.

Seine katholisch geprägte Werthaltung ließ bei dem Offizier spätestens 1943 Zweifel an der Sinnhaftigkeit seiner Aufgabenstellung aufkommen. Als er in den letzten Kriegstagen im April 1945 die Verteidigung der Stadt Gotha in Deutschland als aussichtslos erkannte, sorgte er als verantwortlicher Kampfkommandant für die kampflose Übergabe der Stadt an US-Truppen. Er  wurde deswegen von Nazi-Truppen aufgegriffen und bezahlte seinen Gewissensentscheid mit dem Leben.

Nicht nur die offizielle Bundesrepublik Deutschland und die Stadt Gotha würdigten posthum das Opfer des Grazer Offiziers. Die katholische Kirche anerkannte ihn als Märtyrer für seinen Glauben. Kommandant der Streitkräfte Generalleutnant Franz Reißner dazu: ‚Es kann keinen Verrat, keine Verräter an einem Unrechtsregime geben. Es gibt nur einen Verrat: Den an der Demokratie und den Menschenrechten.’“