Patientensicherheit steht an erster Stelle

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Jena (AB) Bei der Behandlung Kranker müssen permanent Entscheidungen getroffen werden, die Wohl und Wehe des Patienten bestimmen. In der Intensivmedizin sind diese Therapieanweisungen besonders wichtig und folgenreich. Doch die bestgemeinte Entscheidung kann zu ungewollten Folgen führen, wenn die Grundlagen der Therapie zuvor nicht eingehend untersucht und durch klinische Studien bestätigt wurden.

Um besonders für Intensivpatienten die besten Behandlungsmethoden und -therapien zu finden, hat der australische Mediziner Prof. Dr. Simon Finfer umfassende Studien betrieben, die weltweit beachtet werden. „Prof. Finfer war Initiator und ist Spiritus Rector des weltweit erfolgreichsten Forschungsnetzwerkes für klinische Forschung im Bereich der Intensivmedizin“, erläutert Prof. Dr. Konrad Reinhart vom Universitätsklinikum Jena (UKJ). Daher wird ihn die Medizinische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit der Ehrendoktorwürde auszeichnen. Finfer erhält die Auszeichnung am Donnerstag (1.11.) um 18.15 Uhr in der Universitäts-Aula (Fürstengraben 1) „für seine grundlegenden und wegweisenden Leistungen auf dem Gebiet der Intensivmedizin“, wie die Urkunde ausweist.

„Prof. Finfer ist der Nestor für hochrangige klinische Forschung auf dem Gebiet der Intensivmedizin und ein Vorbild für junge Mediziner auf der ganzen Welt“, ist sich sein Jenaer Kollege Konrad Reinhart sicher. Der Professor an der Universität Sydney ist ein vielfach ausgezeichneter und als Gutachter stark nachgefragter Forscher, der zudem als Arzt eine große Intensivstation an derselben Universität leitet. Der heute 54-jährige Finfer wurde in England, Australien und Kanada ausgebildet. Heute ist er ein Forscher von Weltrang, der durch seine (multizentrischen) Studien den Weg dazu geebnet hat, dass wichtige Standards in der Intensivmedizin implementiert wurden. „Durch wegweisende klinische Studien hat Prof. Finfer wesentlich dazu beigetragen, zentrale Therapierichtlinien der Intensivmedizin neu auszurichten“, betont Prof. Dr. Klaus Benndorf, Dekan der Medizinischen Fakultät der Uni Jena, der beim öffentlichen Festakt die Begrüßung übernehmen wird. Finfer, der auch ein bekannter Sepsisforscher ist, leistet damit „einen erheblichen Beitrag zur Patientensicherheit und auch Kosteneffizienz“, so Prof. Reinhart. Außerdem habe Finfer neue Maßstäbe gesetzt „für Qualität und Unabhängigkeit dieser Studien von der Industrie“.

Jena ist für den einflussreichen Australier kein unbekanntes Pflaster. Es gibt eine langjährige Kooperation mit dem UKJ im Rahmen des Kompetenznetzwerkes SepNet, ebenso mit dem Jenaer Sepsis-Forschungszentrum CSCC. Bei der Weiterentwicklung der beiden Institutionen wird Finfer den Jenaern mit Rat und Tat zur Seite stehen.
In seinem Festvortrag „Progress through research collaboration“ wird der neue Ehrendoktor die Bedeutung der klinischen Forschung für den medizinischen Fortschritt aufzeigen und klarstellen, wie diese Forschung den Patienten zugutekommt.