Play-Offs zum Greifen nah

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Wieder haben die Korbjäger von Science City Jena einen bedeutenden Schritt in Richtung der Playoff-Plätze gemacht. Am Freitagabend gelang es ihnen, den webmoebel Baskets aus Paderborn mit 83:87 die vierte Heimniederlage der Saison zu bescheren und sich zugleich selbst mit zwei wichtigen Punkten zu beschenken.

Die 1200 Basketball-Fans im Sportzentrum Maspernplatz sahen ein bis zuletzt spannendes Spiel, das die Hightowers nach einem 14-Punkte-Rückstand im dritten Viertel noch zu drehen vermochten und durch einen beeindruckenden Schlussspurt für sich entschieden.

Jenas Trainer Georg Eichler schickte zum Tip-Off nicht die gewöhnliche Formation auf das Feld, denn zur Starting-Five der Thüringer gehörte in Paderborn, neben den Routiniers, auch Youngster Jakob Krumbeck. Wenig später gab dann außerdem Jugendspieler Stephan Haukohl  sein ProA-Debüt – das er schnell nutzte und mit seinen ersten Liga-Zählern den 16:16-Ausgleich erzielte, ehe die Saalestädter erstmals in dieser Begegnung die Führung (16:19) übernahmen. Die Gastgeber versenkten vor dem Ablauf der ersten zehn Minuten noch relativ sicher einige Freiwürfe und hatten somit die Nase beim 23:19-Zwischenstand leicht vorn.

Sechs Black-Punkte und fünf Barker-Zähler brachten die Gäste nach vier Minuten im zweiten Abschnitt wieder auf 32:30 heran, weshalb sich Baskets-Coach Thomas Glasauer zu einer Auszeit entschloss, in der er wohl besonders seinen Schützling Justin Stommes beschwor. Zwei Dreier netzte der Amerikaner prompt ein und legte so den Grundstein zum 40:30-Polster der Hausherren. Nun lag es wiederum an Eichler, eine Unterbrechung zu beantragen. 30 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff hatte sich sein Team dann wieder auf 42:38 herangearbeitet. Ein erneuter Stommes-Dreier, der an diesem Abend sechs seiner sieben Distanzwürfe verwandelte und insgesamt 24 Punkte erwirkte, hatte dann den etwas deutlicheren Pausenstand von 45:38 zur Folge.

Nach dem Seitenwechsel war es zunächst Jefferson Mason, welcher durch acht Punkte seine Mannschaft quasi im Alleingang zum 53:45 brachte, ehe kurzerhand ein 8:0-Lauf für die Westfalen den mit 14 Zählern (61:47) größten Vorsprung der Partie bedeutete. Tyler Kepkay war es, der die Hightowers in dieser Phase anführte und durch zehn Folge-Punkte im Spiel hielt. Mit 65:57 gingen die Kontrahenten in das Schlussviertel.

Hier zeigte dann ein weiterer Spieler des Science City-Nachwuchses sein Potenzial: Anhand von sechs Zählern verkürzte Johannes Voigtmann auf 69:63, bevor er durch einen Assist Kenny Barker zu einem weiteren Treffer verhalf. Dabei gefoult, machte Barker den Angriff zu einer Drei-Punkte-Aktion, der er direkt einen nächsten And1 folgen ließ, womit sich die Jenaer auf 71:69 zurückgekämpft hatten. Barker hatte Blut geleckt und bewies besonders im letzten Abschnitt, den die Thüringer mit 18:30 für sich entschieden, wie wichtig er für sein Team ist. Wieder genesen, brachte er es an der Lippe auf herausragende 32 Punkte – zwei davon machten den neuerlichen 74:74-Ausgleich perfekt. Noch knapp drei Minuten waren zu spielen, als Ermen Reyes-Napoles die Hightowers via Dreier wieder in Front brachte (77:79). Fortan verlief das Spiel auf Augenhöhe und durch ihre Nervenstäke an der Freiwurflinie besiegelten Kepkay und Barker schließlich den hart erarbeiteten 83:87-Erfolg der Saalestädter.

Damit sind die Jenaer absolut auf Playoff-Kurs und können sich nun in Ruhe auf ihr letztes Normalrunden-Heimspiel am kommenden Samstag gegen die Gloria GIANTS aus Düsseldorf vorbereiten. Während alle anderen Mannschaften am Sonntag noch einmal ran müssen, haben die Hightowers an diesem Wochenende keinen Doppelspieltag. Sie können daher gespannt beobachten, was die Liga-Konkurrenz abliefern wird. Dank ihres Triumphs in Paderborn, müssen sie dabei allerdings kaum noch auf Schützenhilfe hoffen.

Jena: Kenny Barker (32 Pkt.), Tyler Kepkay (19 Pkt.), Jeremy Black (13 Pkt., 14 Reb.), Christoph Roquette (7 Pkt., 6 Reb.), Johannes Voigtmann (6 Pkt.), Ermen Reyes-Napoles (5 Pkt.), Jakob Krumbeck (3 Pkt.), Stephan Haukohl (2 Pkt.), Tim Schwartz (5 Reb.)

Paderborn: Justin Stommes (24 Pkt.), Nick Freer (17 Pkt., 6 Reb.), Jefferson Mason (13 Pkt.), Jamar Diggs (11 Pkt.), Ole Wendt (9 Pkt., 6 Reb., 5 Ass.), Michael Jost (8 Pkt.), Daniel Lieneke (1 Pkt.)

Franziska Staupendahl