Qualität, Qualität, Qualität

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Jena (AB). An der Friedrich-Schiller-Universität entstehen jährlich Dutzende neuer Bücher. Eine kleine Auswahl davon präsentiert das Servicezentrum Forschung und Transfer vom 15.-18. März auf der Leipziger Buchmesse. Auf dem Gemeinschaftsstand des Universitätsverbundes Halle-Jena-Leipzig in Halle 3 (Stand G201/H200) stellen die Jenaer den Gedenkband für Alt-Kanzler Klaus Kübel, ihre neue Professorinnen-Veröffentlichung sowie die Schriftenreihe des Collegium Europaeum Jenense (CEJ) an der Friedrich-Schiller-Universität in den Vordergrund.

„Qualität, Qualität, Qualität“, so lautete das Credo von Dr. Klaus Kübel. Der langjährige Kanzler der Friedrich-Schiller-Universität Jena hatte im März 2007 seine Abschiedsrede unter dieses Motto gestellt. Im Juli 2009 wurde Kübel, der am 1. Dezember 2008 verstarb, in einem Symposium mit dem Titel „Qualitätssicherung“ geehrt.

Die Beiträge des Symposiums sind in überarbeiteter Form in dem Band „Qualitätssicherung und Qualitätsförderung in der Universität“ versammelt, den Rektor Prof. Dr. Klaus Dicke herausgegeben hat und der zu Jahresbeginn erschienen ist. Lässt sich die Qualität von Lehre überhaupt messen? Die Antwort auf diese Frage fällt in den Beiträgen unterschiedlich aus. Wohl habe jeder eine Vorstellung davon, was Qualität ist.

Beim genauen Zupacken jedoch entzieht sich der Gegenstand der Betrachtung immer wieder. Versuche, mit Rankings Maßstäbe zu setzen, stoßen an ihre Grenzen. Sie dienen allenfalls der Orientierung, sind nicht der Weisheit letzter Schluss. Der Band wirft Fragen auf und bietet Antworten. Vorrangig liefert das Buch Denkanstöße, die das große Ganze und das tägliche Klein-Klein betreffen. Die Lektüre macht den Ruf Kübels nach „Qualität, Qualität, Qualität“ verständlich.
Statt auf Frauen-Quote setzt die Jenaer Universität auf ihre vorhandenen weiblichen Vorbilder.

In der aktuellen Veröffentlichung „Frauen in der Wissenschaft. Professorinnen an der Friedrich-Schiller-Universität Jena“ werden 45 Professorinnen und ihre unterschiedlichen Lebenswege und Auffassungen präsentiert. Neben ausdrucksstarken Porträtaufnahmen enthält die Veröffentlichung Informationen zum wissenschaftlichen Werdegang der Porträtierten sowie deren Antworten auf einen umfangreichen Fragenkatalog: Welche Vorbilder haben die Professorinnen geprägt? Wie wichtig finden sie Netzwerke? Wie schaffen sie es, den anspruchsvollen und fordernden Beruf mit dem Privatleben in Einklang zu bringen? Entstanden sind individuelle Porträts, die die Vielfalt der Karrierewege widerspiegeln.

Bereits 43 Bände umfasst die Schriftenreihe des CEJ. Die freie Vereinigung von Wissenschaftlern, Politikern und Künstlern tritt für das Zusammenwachsen von Europa und darüber hinaus für Demokratie und Menschenrechte im Bewusstsein globaler Verantwortung ein.

Der jüngste CEJ-Band „DDR-Literatur zwischen Anpassung und Widerspruch“ vereint sechs Texte, die 2010 auf einem Jürgen-Fuchs-Seminar in Jena als Vorträge gehalten worden sind. Jürgen Fuchs, 1950 in Reichenbach im Vogtland geboren und 1999 verstorben, war Dichter und Dissident, war ein Grenzgänger zwischen Ost und West.

Ein Autor, der im Klartext gegen das Vergessen und Verharmlosen der zweiten deutschen Diktatur anschrieb. Prof. Dr. Martin Hermann, Kurator des CEJ und Mitherausgeber, sieht das Buch als Baustein im Bemühen um eine kritische Aufarbeitung der jüngeren deutschen Vergangenheit – der sich die Friedrich-Schiller-Universität seit Langem intensiv widmet.


Die neue Veröffentlichung über „Frauen in der Wissenschaft“ präsentiert die Universität Jena auch auf der Leipziger Buchmesse.