Schulsozialarbeit ist unverzichtbarer Bestandteil

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Seit 2013 ist die Schulsozialarbeit an fast allen staatlichen Regelschulen
und den beiden Berufsschulzentren im Landkreis Gotha etabliert. Dank der
kürzlich eingetroffenen Zuwendung des Landes Thüringen ist die Fortsetzung
bis Schuljahresende 2015/2016 finanziell gesichert: Das Kreisjugendamt hat
einen Bescheid über rund 687.000 Euro erhalten, die zur Finanzierung der
Personal- und Sachkosten der derzeit 17 Schulsozialarbeiter, die bei freien
Trägern angestellt sind, sowie einer Regiestelle des Jugendamtes eingesetzt
werden.

An der Schwelle zum inzwischen dritten Jahr ziehen Sozialdezernent Thomas
Fröhlich und Jugendamtsleiterin Simone Baumann eine positive Bilanz aus den
bisherigen Erfahrungen: „Dass der Bedarf für diese Arbeit vorhanden ist,
zeigt allein die Nachfrage deutlich auf. Die Schulsozialarbeit ist nicht
dazu bestimmt, Freizeitangebote vorzuhalten, sondern sie soll dazu
beitragen, um Benachteiligungen unter den Kinder und Jugendlichen
abzubauen, sie soll in Problemlagen beraten und präventiv wirken“, sagt
Fröhlich. Mit dieser Ausrichtung bilde die Schulsozialarbeit ein Bindeglied
zwischen der klassischen Jugendarbeit einerseits und dem Jugendamt
andererseits, ergänzt Simone Baumann.

Das wesentliche Augenmerk legen die Schulsozialarbeiter auf die ungezählten
Einzelgespräche mit den Kindern und Jugendlichen. Parallel dazu initiierten
sie vielfältige Angebote für die soziale Gruppenarbeit. Weitere Beratungen
mit Eltern, Lehrern und sonderpädagogischen Fachkräften belegen, dass die
Schulsozialarbeit nicht allein mit Blick auf die Kinder und Jugendlichen
aktiv ist, sondern sich als Bindeglied im Sozialraum Schule versteht.

„Unsere Schulsozialarbeiter sind inzwischen in den Einrichtungen etabliert,
werden von den Kindern und Jugendlichen wie auch vom Lehrerkollegium
angenommen und akzeptiert“, bilanziert die Jugendamtsleiterin. Das Eingehen
auf individuelle Problemlagen mache sich bezahlt: So sei bereits viel
gewonnen, wenn bspw. ein Kind wieder regelmäßig zum Unterricht erscheint,
wenn jugendliche Heißsporne ihre Auseinandersetzungen nicht mehr mit Gewalt
austragen oder Mädchen wie Jungen lernen, Verantwortung für andere zu
übernehmen. All diese Beispiele können die Schulsozialarbeiter aus ihrem
Alltag benennen. „Der große Mehrwert liegt einfach darin, Kinder und
Jugendliche dauerhaft zu begleiten, oft auch über Monate hinweg. Das kann
Schule allein unmöglich leisten“, so Baumann.

 

(Beitragsbild: Anna (links) und Tokessa (rechts) nutzen gerne die Angeboten von Schulsozialarbeiterin Anne Hasler. Sie bitete auch eine Koch-AG an)