Schwarzwildschäden beinträchtigen Ernteerfolg – ThüringenForst hilft

0
1274

Erfurt: Dem Schwarzwild als einem der Risikotierarten für Landwirtschaft und Wald wird von ThüringenForst seit über einem Jahr mit einer neuen Jagdstrategie begegnet. Mit verkürzter Jagdzeit dem Wild mehr Ruhe zu gönnen, um dann konzentriert Jagd zu machen, sei die Zielsetzung der neuen Vorgehensweise, so Horst Sproßmann von der Thüringer Landesforstanstalt. Mit der neuen Bejagungsstrategie werde das Schwarzwild nicht mit geringerer Intensität bejagt. Die jagdlichen Aktivitäten würden aber auf bestimmte Jahreszeiten konzentriert.

„Schwarzwild reißt junge Pflanzen aus dem Waldboden, zerstört Kulturzäune,  frisst Bucheckern und vor allem Eicheln, die zur  Naturverjüngung benötigt werden“, erläutert  Sproßmann. So werde unter anderem der Waldumbau hin zu klimatoleranteren Mischwäldern in Thüringen behindert. Neben den enormen Wildschäden geselle sich auch ein hohes Seuchenpotential beispielsweise durch die Schweinepest. Förster und Waldbesitzer seien deshalb wie auch die Landwirte an der Natur angepassten Schwarzwildbeständen interessiert.

Zugleich soll nach dem Prinzip „im Feld Feuer, im Wald Ruhe“ dem Schwarzwild keine Veranlassung geboten werden, im Feld Schaden anzurichten. Schwarzwildschäden beeinträchtigten den Ernteerfolg bei Getreide und Mais in einem nicht hinnehmbaren Umfang. ThüringenForst sei sich seiner Verantwortung auch gegenüber der Landwirtschaft bewusst und handle entsprechend, so der ThüringenForst-Sprecher weiter.

Mit der neu eingeführten Intervalljagd sei die Jagdzeit auf Schwarzwild in der Landesforstanstalt auf 216 Tage im Jahr reduziert worden.  Dennoch sei der Jagderfolg leicht gestiegen. „Im Durchschnitt wurden im letzten Jagdjahr 2,2 Stück Schwarzwild je 100 ha in den Landesjagdbezirken von ThüringenForst erlegt. In den Eigen- und Gemeinschaftsjagdbezirken waren es 1,8 Stück je 100 ha. Der Erfolg der Jagd auf Schwarzwild ist in den Landesjagdbezirken höher als in den anderen Jagdbezirken. Deshalb wolle man diesen Weg weiter gehen, so der Sprecher abschließend.