Seelische Gesundheit zum Herbstanfang im Fokus

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Rund um das sensible Thema Demenz dreht sich ein Aktionstag des Kreisgesundheitsamts am 13. Oktober in Gotha. In der Aula der Kooperativen Gesamtschule Herzog Ernst, Reinhardsbrunner Str. 19, stimmen am Nachmittag ab 15 Uhr zwei kostenfreie Filmvorführungen auf den Problemkreis ein. Am Abend folgt ab 19.30 Uhr noch eine Podiumsdiskussion, zu der sich Fachärzte, Angehörige, Betreuungsrichter und Psychiater unter Moderation von Prof. Dr. Eckhardt Giese aus Erfurt austauschen werden.

Sämtliche Angebote sind kostenfrei; die Organisatoren hoffen daher auf rege Beteiligung. „Im Rahmen dieses Tages wollen wir Betroffenen und Angehörigen die Möglichkeiten für individuelle Beratung und Hilfsangebote aufzeigen“, so der Zweite Beigeordnete Thomas Fröhlich. Demenzerkrankungen seien längst keine Ausnahme¬erscheinung mehr, sondern in immer mehr Familien eine Herausforderung, an der nicht selten die Angehörigen zu zerbrechen drohen. Deshalb soll der Aktionstag einen Weg zu möglichen Hilfen aufzeigen.

Zum Auftakt des Aktionstags läuft die deutsche Produktion „Eines Tages …“ (2009), die in drei ineinander greifenden Geschichten von Menschen erzählt, die sich dem Thema Demenz im Alltag stellen.

Der Begriff Demenz beschreibt ein Defizit von kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten, das zu einer Beeinträchtigung sozialer und beruflicher Funktionen führt und meist mit einer diagnostizierbaren Erkrankung des Gehirns einhergeht. Betroffen sind das Kurzzeitgedächtnis, ferner das Denkvermögen, die Sprache und die Motorik; bei einigen Formen auch die Persönlichkeitsstruktur betroffen. Die am häufigsten auftretende und bekannteste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit. In Thüringen geht die Alzheimer-Gesellschaft von ca. 37.000 Erkrankten aus; im Landkreis Gotha wird mit rund 2.900 Betroffenen gerechnet.

Der Aktionstag des Gesundheitsamts fügt sich ein in eine Reihe von Angeboten, die von der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft des Landkreises Gotha zum Herbstbeginn organisiert wird. Unter dem Rahmenmotiv „Woche der seelischen Gesundheit“ markiert das „Schwarze Theater“ am 5. Oktober von 10 bis 18 Uhr im Frauenzentrum Gotha den Auftakt (Anmeldung erforderlich unter 03621 226355).

Die Fortsetzung folgt am Dienstag, 11. Oktober, im Beratungszentrum der Diakonie in Gotha, Klosterplatz 6. Während zum Vormittag der offenen Tür jedermann vorbeischauen und sich ein Bild vom offenen Beschäftigungsangebot verschaffen kann, greifen Vertreter der Hospizinitiative am Nachmittag ab 15 Uhr mit dem Vortrag „Kinder trauern anders“ ein sehr sensibles Thema auf (Anmeldungen erbeten unter 03621 305831). Um 18 Uhr wird am gleichen Tag in die Räume der Kreisvolkshochschule zur Gesprächsrunde eingeladen, die sich einmal mehr mit der Demenz beschäftigen soll.

Am Mittwoch, 12. Oktober, informieren Mitarbeiter des Bodelschwingh-Hofes im Gothaer Wohnheim Bergallee 6 über Sportangebote für Menschen mit Behinderung (15 bis 18 Uhr).

Den Abschluss der losen Veranstaltungsreihe bildet dann eine Ausstellungseröffnung im HELIOS Kreiskrankenhaus Gotha am Dienstag, 8. November. Zur Vernissage um 17 Uhr werden dort Fotografien und Skulpturen, die von behinderten Menschen geschaffen wurden, der Öffentlichkeit präsentiert. Der Eintritt ist bei allen Angeboten kostenfrei.