Sparkasse Jena-Saale-Holzland beteiligte sich an bundesweiter Krisenübung „Lükex 2011“

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Eine „mutwillig herbeigeführte IT-Überlastung“, d. h. breit angelegte Hackerangriffe auf Einrichtungen im ganzen Bundesgebiet, waren jüngst Bestandteil der diesjährigen LÜKEX-Übung. LÜKEX, d. h. LänderÜbergreifende Krisenübung (Exercise), wird alle zwei Jahre durchgeführt und hat wechselnde Übungsschwerpunkte im Fokus.

Fünf Bundesländer übten den simulierten IT-Anfriff intensiv. Sieben Ministerien mit 37 Ressorts beteiligten sich, ebenso wie 21 Behörden der Bundespolizei, Bundeskriminalamt, Verfassungsschutz und Bundesnachrichtendienst. Innerhalb der fünf aktiv übenden Bundesländer nahmen 33 Unternehmen an der Übung teil.

Die Sparkasse Jena-Saale-Holzland war neben dem Landratsamt des Saale-Holzland-Kreises als „Bestandteil kritischer Infrastruktur“ involviert. In Abhängigkeit manipulierter Kartenzahlungssysteme im Einzelhandel galt es zu simulieren, inwieweit das Institut spontan in der Lage ist, einer stark erhöhten Frequentierung der Filialen und Geldautomaten standzuhalten, wenn die Bürger nur noch mit Bargeld bezahlen können. Bundesweit angelegte große Phishing-Szenarien und Hackerangriffe mit Verfälschungen von Websites erforderten zusätzliche Reaktionen im Onlinebanking bis hin zur kompletten Abschaltung der Firmenhomepage. Hinzu kamen widrige Witterungsbedingungen wie Blitzeis, die die bundesweiten Krisenszenarien aller Beteiligen weiterhin verschärften. Bei der Sparkasse beträfe dies zum Beispiel die Nachschub-Versorgung mit Bargeld aus den Filialen der Bundesbank und dessen Verteilung auf Filialen und Geldautomaten.

Als einer der großen Schwerpunkte der Übung wurde die Kommunikation angesehen. Sowohl unter den Krisenstäben – von Ministerien bis hin zum betroffenen Unternehmen – als auch gegenüber den Mitarbeitern im Unternehmen und gegenüber Dritten, wie zum Beispiel der Presse, Kunden und Geschäftspartnern, müssen ja im Ernstfall Informationen ausgetauscht werden. Und so galt es auch hier Klippen zu umschiffen. Wenn Hackerangriffe ganze Online-, Telefon- und Mobilsysteme lahmlegen, bedarf es auch in der Krisenkommunikation geeigneter Maßnahmen, um wichtige Informationen aufzunehmen und abzugeben.

Der Krisenstab der Sparkasse Jena-Saale-Holzland konnte den gesamten Ablauf als Erfolg verbuchen, nahm jedoch auch wichtige Erkenntnisse mit aus der Übung. Wenn in diesem Zeitraum mit diesem gegebenen Szenario ein derartiger Krisenfall eingetreten wäre,  hätten die Mitarbeiter der Sparkasse angemessen reagiert und die Situation gemeistert. Eine entsprechende Meldung aus einer eigens für die Übung erstellten Nachrichtensendung der Hackerszene konstatierte „Ein Angriff gegen die Homepage der Sparkasse Jena-Saale-Holzland ist leider ins Leere gelaufen“ – das war eine tolle Nachricht als Bestätigung für das besonnene Handeln im „Sparkassen-Lagezentrum“.

Trotz des positiven Resümees bleibt zu hoffen, dass die Übungsszenarien nicht eintreten.