Der Klimaschutz ist ein Thema, das Unternehmen und Öffentlichkeit beschäftigt – nicht nur in Deutschland. Aus diesem Grund besuchte eine sechsköpfige ukrainische Delegation, die für vier Tage in Gotha zu Gast war, am Donnerstag die Stadtwerke Gotha GmbH, um die organisatorische Struktur des kommunalen Unternehmens kennen zu lernen und über den Klimaschutz und erneuerbare Energien zu diskutieren.
Die Verwaltungsleiter und Abgeordneten aus dem ukrainischen Cherkassy erhielten in dieser Woche an verschiedenen Stationen in Gotha Einblicke in die Verwaltungs- und Infrastruktur des Landkreises. Elmar Burgard, Geschäftsführer der Stadtwerke Gotha, begrüßte die Gäste herzlich und betonte die besondere Bedeutung des internationalen Austausches. In einem Vortrag stellte er den Besuchern den Aktionsplan zum Klimaschutz in Gotha und die damit zusammenhängende Rolle der Stadtwerke vor: „Die Kommune kann Projekte im Rahmen der Agenda 21 nicht ohne zuverlässige Partner umsetzen und die Stadtwerke Gotha GmbH ist einer davon“, betonte Burgard. Neben den zu erreichenden Zielen, Energie einzusparen und den CO2-Ausstoß zu reduzieren, stehe im Fokus immer das Bemühen, günstige Preise für die Gothaer Bürger zu schaffen.
Die mehrstündige Gelegenheit des Austauschs mit zwei Dolmetschern nutzten die Gäste gerne und stellten viele interessierte Fragen zu Organisationsstrukturen, Förderungsmöglichkeiten und Preisgestaltung. Besonders angetan zeigten sie sich von der Rekommunalisierung der deutschen Energieversorger und allgemein der umfassenden Verwaltungsarbeit auf kommunaler Ebene. Dies sei in der Ukraine, vor allem aufgrund der angespannten politischen Situation, momentan noch nicht denkbar. Auch die Etablierung erneuerbarer Energien sei in Cherkassy ein langfristiges Ziel, von dem große Erfolge erhofft würden, sodass der Austausch mit dem kommunalen Energieversorger ein vielversprechender Programmpunkt auf der vollen Agenda des viertägigen Besuchs war.
Für den Landkreis Gotha sprachen zudem Klimaschutzmanager Jan Heinichen und Raic Pache, Mitarbeiter der Kreisverwaltung, und erläuterten ergänzend das bereits am Dienstag vorgestellte Klimaschutzkonzept des Landkreises. Aus ihrer Erfahrung heraus gaben sie den Gästen wertvolle Tipps, welche Schwierigkeiten bei der Erstellung eines solchen Konzepts zu meistern sind.
Die ukrainischen Delegierten zeigten sich neben einer Zusammenarbeit im Klimaschutz an Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Außenwirtschaft besonders interessiert. Die Gesprächsrunde bot an dieser Stelle eine gute Gelegenheit, zu der IHK Erfurt Kontakte zu knüpfen. Organisiert wurde das Treffen von Dietrich Wohlfarth im Namen der Ukrainerfreunde Gotha; er sorgte neben der abwechslungsreichen Programmgestaltung sowie einer angenehmen Moderation für eine offene Atmosphäre des Austauschs von der alle Teilnehmenden profitierten.
(Beitragsbild: Die ukrainische Delegation traf sich zum Gespräch mit Stadtwerke-Geschäftsführer Elmar Burgard (5. v. re.), Dietrich Wohlfarth der Ukrainerfreunde Gotha (4. v. re.) und Vertretern der IHK Erfurt, des Landratsamts Gotha sowie Engagement Global. Foto: Lena Rhyßen)