Steffen Fuchs (B 90 / Die Grünen)

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Unsere Energieversorgung im Jahr 2030: 100% aus erneuerbaren Energien – das ist unser Ziel, nur so können wir die notwendigen Klimaschutzziele erreichen und natürliche Ressourcen schonen. Um diese Ziele zu erreichen, brauchen wir neben einer konsequenten Energieeinsparung zur Sicherung der Versorgungsstabilität zusätzliche Energiespeichermöglichkeiten. Dabei stellen Pumpspeicher die bislang effektivste Speichermethode mit einem Wirkungsgrad von 75-80% dar. Diese Form von Speicherung ist wichtig, um die Schwankungen in der Energieerzeugung durch Wind und Sonne an unterschiedlichen Stellen im Netz auszugleichen. Wer ja sagt zu einer Energiewende hin zu den erneuerbaren Energien, kann sich diesem Vorhaben zur Energiespeicherung nicht im Vorhinein verschließen.

Dabei gibt es für die Umsetzung des Projektes keinen Freifahrtschein. Der Runde Tisch darf kein Placebo sein, um kritische Stimmen in der Bevölkerung zu besänftigen. Das Projekt hat nur eine Chance, wenn die Bürgerinnen und Bürger vor Ort aktiv einbezogen und ernst genommen werden. Der nicht unerhebliche Eingriff in Natur und Landschaft, der mit dem Bau des geplanten Pumpspeicherwerkes in der Nähe des Rennsteiges bei Tambach-Dietharz verbunden ist, muss so gering wie möglich gehalten werden. Bereits im Frühjahr 2012 habe ich mich für eine kritische Begleitung des Vorhabens ausgesprochen. Dazu stehe ich auch weiterhin. Die bisher vorliegenden Raumordnungsunterlagen müssen zum Schutz von Mensch und Natur auf eine Reduzierung der enormen Belastungen während der Bauzeit überprüft und einschränkt werden.

Für das Energiespeicherwerk bei Tambach-Dietharz sprechen dagegen das bereits vorhandene Unterbecken der Schmalwassertalsperre, die vorhandene Bauinfrastruktur von Straßen und Wegen sowie die bisherige Nutzung des Waldes als Fichtenwald-Monokultur.

Die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen sollen spürbar vor Ort stattfinden. Diese müssen einen hohen ökologischen Mehrwert für die Region und die dort lebenden Menschen sowie Tier – und Pflanzenarten mit sich bringen. Die Zu- und Ableitung der Energie an die 380 KV-Leitung sollte soweit wie möglich in Form von Erdverkabelungen entlang von vorhandenen Straßen und Wegen als weithin akzeptierte Alternative zur Freileitung erfolgen.