Studie der IHK belegt Stärken und Schwächen der Residenzstadt

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Die IHK hat in einer Studie Mittelzentren des IHK-Bezirkes Erfurt anhand von 42 Indikatoren untersucht und verglichen. Gotha belegt hierbei in der Gesamtwertung den vierten von dreizehn Plätzen. Dies ist für die Stadt sehr erfreulich, doch wenn man die einzelnen Indikatoren betrachtet, ergibt sich bei einigen Punkten Handlungs- und Verbesserungsbedarf.

Oberbürgermeister Knut Kreuch ist sehr dankbar für diese Analyse. „Ich werde zur Auswertung der Studie alle Beteiligten an einen Tisch holen und entscheidende Schlussfolgerungen für die Stadt Gotha für die nächsten vier Jahre ziehen“ so Kreuch. Für ihn gehören neben den beteiligten Stellen der Stadt selbst, Stadtplanungsamt, Wirtschaftsförderung und Jugendamt auch die IHK, Tourismusverbände, Kulturentscheider, Gewerbeverein und Bundesagentur für Arbeit mit an diesen Tisch zur Auswertung der Ergebnisse dieser Studie.

Allerdings muss man zur Studie anmerken, dass die Ergebnisse leider nicht einheitlich ausgewertet wurden, d. h. bei einigen Indikatoren war der Ausgangswert das Jahr 2000 und bei anderen das Jahr 2001 ebenso beim Endwert, hier wurden die Jahre 2011 oder 2012 betrachtet.

Beispielsweise war Oberbürgermeister Kreuch überrascht über den Geburtenwert, denn hier wird der Stadt Gotha im Vergleich des Jahres 2000 mit dem Jahr 2011 ein Verlust in Höhe von 7,4% bestätigt. Dies geht auch aus dem statistischen Jahresbericht der Stadt hervor, vergleicht man jedoch das Jahr 2000 mit dem Jahr 2012 halten sich die Geburtenzahlen erfreulicherweise die Waage. Dies erfreut Kreuch sehr, denn das bestätigt ebenso wie die Wanderungssaldi, dass die Stadt Gotha auf dem richtigen Weg ist.

Zur wirtschaftlichen Entwicklung ist Oberbürgermeister Kreuch bestürzt über das Zitat der IHK-Geschäftsführerin Frau Wetterhahn, die mit den Worten zitiert wird „sie sei besorgt über die wirtschaftliche Situation in Gotha“.

Kreuch benennt konkret die städtischen Aktivitäten, so die Bereitstellung von rund 50 Hektar Industrieerweiterungsflächen in Gotha-Ost und der Verkauf an den Investor Schmitz Cargobull GmbH, welche in den nächsten Jahren spürbar positive Entwicklungen bringen werden. Weiterhin die Ansiedlungen bzw. Erweiterungen von VERUCON, STRAUB OHG, Estimate, Rhenus, Nagel, IWB, Gothaer Fahrzeugtechnik. Auch die Neuansiedlung der Firma ENERCON auf einer alten Industriebrache in Gotha-Ost ist eine Zukunftsansiedlung für Gotha.

Gotha hat als Wirtschaftsstandort einen Namen. Branchenvielfalt, Mittelstand und Handwerk machen den Standort „krisenfester“ als wirtschaftliche Monokultur – und prägen das Bild der Unternehmenslandschaft“ so Kreuch.

Für die Zukunft wird sich der Standort weiter positiv entwickeln, wenn die getätigten und avisierten Investitionen z. B. in zeitgemäße Infrastruktur wie Breitbandausbau/ schnelles Internet greifen und Flächen für Neuansiedlungen bzw. für Betriebserweiterungen bereit stehen. Auch hierfür wurde der Beschluss zur Aufstellung des Bebauungsplanes für das Gewerbegebiet Gotha-Süd bereits im Stadtrat gefasst. Mit Genehmigung des Haushaltes 2013/2014 ist nun bereits auch die Erarbeitung des B-Planes in Auftrag gegeben.

Des Weiteren wirken sich Service und Betreuung ansässiger Unternehmen bei deren Entwicklung und Erweiterung hier vor Ort positiv aus. Aktive Maßnahmen der Wirtschaftsförderung brauchen längere Zeit um zu greifen. Passivität wirkt leider noch nach. Die Wirtschaftsförderung der Stadt Gotha tritt als Mittler zwischen den Unternehmen und der Verwaltung auf und mischt sich ein. Die Wirtschaftsförderer bringen ihr Wissen bei strategischen Entscheidungen ein, um negative Auswirkungen auf wirtschaftliche Entwicklungen zu verhindern bzw. positive Anreize zu schaffen.

Ziele der Stadt Gotha für die kommenden Jahre sind bereits jetzt:


  • Flächenerweiterung in Richtung Autobahn

  • die Unterstützung der Unternehmen bei der Fachkräftegewinnung

  • das ganzheitliche Innen- und Außenmarketing für den Wirtschaftsstandort

  • mit familienfreundlichen Maßnahmen das Image der Stadt prägen

  • Zuzug für Familien ermöglichen, in dem Flächen für ansprechendes Wohnen entwickelt werden

  • vom zukünftigen ICE Knoten Erfurt profitieren und diesen als Vorteil z.B. in der Immobilienwirtschaft nutzen (Attraktivität des Bahnhofsviertels verbessern)


Die Studie wird nun innerhalb der Verwaltung ausgewertet und anschließend werden beim geplanten Gespräch mit allen Beteiligten weitere nötige Schritte erkannt und geplant.