Tagesdienst, aktuelle Redakteurin: Conni Winkler

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Guten Tag liebe Leser, ist Ihnen in Ihrem Supermarkt schon mal der Aufkleber oder die Broschüre „Aufrunden bitte“ ins Auge gefallen? Vielleicht haben Sie ja auch schon mal mitgemacht? Die Idee dahinter ist einfach. „Wenn nur jeder Zehnte der 50 Millionen Kunden, die jeden Tag im deutschen Einzelhandel einkaufen, mitmacht, kommen 90 Millionen Euro im Jahr zusammen”, so der Initiator Christian Vater. Verwendet werden die Spenden ausschließlich für soziale oder ökologische, gemeinnützige Projekte. 2012 stehen Kinder und Jugendliche im Mittelpunkt der Förderung. “Unser Ziel ist es, zur nachhaltigen Lösung gesellschaftlicher Probleme in Deutschland beizutragen, denn Themen wie z. B. Kinderarmut, Jugendgewalt oder mangelnde Chancengleichheit betreffen uns alle”, so der Initiator Christian Vater. Alles in allem klingt das gut. Aber heute morgen an der Supermarktkasse erlebte ich wieder mal eine typisch deutsche Szene:

  • Mann an der Kasse: Aufrunden bitte!
  • Verkäuferin: ok
  • Mann: Bitte auf 15 Euro!
  • Verkäuferin: Das geht nicht, nur auf den nächsten 10 Cent Betrag ist möglich.
  • Mann: Ich möchte aber mehr spenden!
  • Verkäuferin: Das geht nicht!
  • Mann: Das kann doch nicht sein. Da will man Gutes tun. Können Sie das nicht einfach trotzdem machen?
  • Verkäuferin gereizt: Nein, das geht nicht!


Daraufhin verlässt der Mann frustriert den Supermarkt. Da frage ich mich, warum in Deutschland immer alles so unflexibel geregelt sein muss und Dienstleister bisweilen so unfreundlich sind. So verlieren wohlmeinende Projekte oft ihren guten Ruf oder begrenzen sich selbst. Ob der Mann wohl beim nächsten Mal wieder aufrunden lässt? Wünschenswert wäre es, aber wenn er es nicht täte, könnte ich das ebenso verstehen.

H&H Makler