Tagesdienst; verantwortlicher Redakteur: Maik Schulz

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Guten Tag, liebe Leser. Zunächst einmal: Heute ist ein Jubeltag – und zwar überall in Thüringen. Gejubelt wird über die Arbeitslosenzahlen, die schon – ob in Jena, Erfurt oder Gotha – bald historische Tiefstände aufweisen könnten. Die Frage ist nur, ob die Statistik hält, was sie verspricht. Denn ein genauerer Blick auf das deutsche Jobwunder sorgt – so schrieb es SPIEGEL ONLINE gestern – „für Ernüchterung“. Laut „Süddeutscher Zeitung“ (SZ) arbeiten immer mehr Menschen in Deutschland als Minijobber. Diese Beschäftigten verdienen nicht mehr als 400 Euro im Monat und müssen keine Steuern und Sozialbeiträge zahlen. Ende September 2010 gab es mehr als 7,3 Millionen Menschen mit so einem geringfügig entlohnten Job, berichtete die Zeitung jetzt unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit (BA). Das seien fast 1,6 Millionen mehr als 2003. Nach Angaben der BA ist inzwischen jedes vierte Beschäftigungsverhältnis ein geringfügig entlohntes. Knapp fünf Millionen arbeiten demnach ausschließlich als Minijobber, schreibt SPIEGEL ONLINE. Da bleibt die Frage, ob die Menschen noch von ihrer Arbeit leben können. Denn auch das ist wahr: 400-Euro-Jobber gelten nicht als arbeitslos – und entfallen der Statistik. Vielleicht sollten wir alle etwas leiser jubeln…