„Es ist wie das Destillat einer Träne“ beschrieb die berühmte, leider schon früh verstorbene Cellistin Jacqueline du Pré Edward Elgars Konzert für Violoncello und Orchester e-Moll. Die unfassbaren Schrecken des Ersten Weltkrieges und Elgars eigene verzweifelte Situation während dieser Jahre bildeten die Ausgangsstimmung, in der die Komposition 1918/1919 nach spätromantischer Klangtradition zu Papier gebracht wurde. Signifikant ist die zurückgenommene, sparsame Orchestrierung, wodurch das fast ununterbrochen spielende Cello jederzeit seine Möglichkeiten auszuspielen vermag. Die Thüringen Philharmonie Gotha präsentiert dieses Werk englischer Kompositionskunst in ihrem Sinfoniekonzert am 12. März 2015 unter der Leitung ihres Chefdirigenten Michel Tilkin. Den anspruchsvollen Solopart übernimmt Wolfgang Emanuel Schmidt, Celloprofessor an der Hochschule für Musik „Franz Liszt“ Weimar.
Zur Eröffnung des Konzertabends erklingt die Ouvertüre zu Robert Schumanns einziger Oper „Genoveva“. In bewegenden Klangwogen gibt sie einen Ausblick auf das von unglücklicher Liebe, Intrigen, Zauberkünsten und erlösender Vergebung handelnde Trauerspiel.
Im zweiten Konzertteil steht die Sinfonie Nr. 9 von Antonín Dvořák auf dem Programm, das sinfonische Ergebnis seiner musikalischen Spurensuche in der „Neuen Welt“. Als Komponist der „Slawischen Tänze“ erlangte Dvořák einen besonderen Ruf als Spezialist für nationaltypische Kunstmusik. Dieser Ruf bewirkte 1891 die Einladung bei der Suche nach dem typisch amerikanischen Klang zu helfen und amerikanische Komponisten darin zu schulen. Drei Jahre lang forschte und lehrte Dvořák fern von seiner böhmischen Heimat in Übersee, dann gab er der großen Sehnsucht nach der Familie wieder nach und widmete seinen Erlebnissen in der Fremde einen musikalischen Gruß.
Konzertbeginn in der Stadthalle Gotha ist um 20 Uhr.
Karten gibt es (ab 15 € / 12 € ermäßigt) in der Tourist-Information in Gotha (Tel.: 03621-50 78 57 12), online unter www.proticket.de sowie an der Abendkasse. Schüler zahlen auf allen Plätzen nur 5 €.
Weitere Informationen: www.thphil.de
