Tiefensee: Praxisorientiertes duales Studium wird noch attraktiver / Mehr Studienanfänger gewinnen

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Die Berufsakademie Gera und Eisenach (BA) soll in die „Duale Hochschule Gera-Eisenach“ umgewandelt werden. Über die Eckpunkte der geplanten Umwandlung hat das Thüringer Wissenschaftsministerium gestern mit dem Kollegium der Einrichtung diskutiert. Die Eckpunkte wurden sehr positiv aufgenommen. „Mit der Umwandlung wollen wir das praxisorientierte duale Studium attraktiver gestalten und damit die beruflichen Perspektiven der BA-Absolventen verbessern“, sagte Thüringens Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Dabei sei es ihm wichtig gewesen, dass die Standorte in Gera und Eisenach erhalten blieben und sich auch im Namen der  Hochschule wiederfänden.

 

Die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen für die Umwandlung sollen im Laufe dieses Jahres geschaffen werden. Dies wird verbunden mit einem Ausbau des dualen Studienangebots sowie von berufsbegleitenden Studiengängen im Masterbereich. Zu Beginn des Jahres 2016 soll die Duale Hochschule mit den Studienbereichen Wirtschaft, Technik und Soziales in der neuen Form dann offiziell an den Start gehen.

 

Es gehe nicht um eine „Akademisierung“ des gerade in der Wirtschaft hochgeschätzten dualen BA-Studiums, sondern um die tatsächliche berufs- und hochschulrechtliche Gleichstellung des Abschlusses mit den Abschlüssen anderer Hochschulen, sagte Tiefensee. Die Duale Hochschule kann – anders als die bisherige Berufsakademie – künftig den akademischen Abschluss „Bachelor“ als Hochschulgrad verleihen. Ihr Abschluss ist dann national wie international mit anderen Hochschulabschlüssen vergleichbar und anerkannt.

 

Er gehe davon aus, dass damit die Attraktivität des dualen Studienmodells für Studienanfänger deutlich anwachsen werde, so der Minister. Derzeit sind knapp 1.300 Studierende an der Berufsakademie Gera-Eisenach eingeschrieben. „Diese Zahl wird steigen“, zeigte sich Tiefensee überzeugt. Zugleich verbessere der neue rechtliche Status zusammen mit der Möglichkeit, drittmittelfinanzierte Forschung mit den Praxispartnern zu betreiben, die Attraktivität der Dualen Hochschule für Lehrende und für Praxispartner, d.h. insbesondere die Unternehmen. Derzeit sind an der BA rund 40 Dozenten und 300 Lehrbeauftragte tätig. Die Einrichtung unterhält Kooperationsbeziehungen zu über 1.600 Unternehmen und Partnereinrichtungen.

 

„Wir wollen die Duale Hochschule als praxisorientierte Bildungseinrichtung mit besonderem Hochschulstatus dauerhaft etablieren“, sagte Minister Tiefensee. Dazu erfolgt bis zum Jahresende 2015 eine Novellierung des Thüringer Hochschulgesetzes (ThHG), das um einen speziellen Teil zur Dualen Hochschule ergänzt wird. Damit erhält die Einrichtung auch eine neue, hochschuladäquate Gremienstruktur, in der alle Mitgliedergruppen und die Praxispartner vertreten sind.