Torgau erinnert an Luthers Ehefrau mit Festwochenende

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In Torgau wird am kommenden Wochenende (4. bis 5. Juli) an Katharina von Bora erinnert, die Ehefrau Martin Luthers. Auf dem Programm des Katharina-Tages stehen vielfältige Veranstaltungen wie Konzerte, Lesungen oder Vorträge.

Am Samstagabend (4. Juli, 19 Uhr) gibt es beispielsweise in der Schlosskirche eine musikalische Lutherlesung mit Stephan Krawczyk unter dem Titel „Erdverbunden, luftvermählt“. Im Torgauer Rathaus wird am Samstagnachmittag (4. Juli, 14 Uhr) der Katharina-von-Bora-Preis verliehen. Am Sonntag (5. Juli, 10 Uhr) predigt Propst Johann Schneider, Regionalbischof des Propstsprengels Halle-Wittenberg zum Festgottesdienst in der Stadtkirche. Im Anschluss an den Gottesdienst wird die Tafel „Reformationsstadt Europas“ enthüllt.

Der Katharina-Tag wurde zur Reformationsdekade ins Leben gerufen und findet jährlich in Torgau statt. Er steht unter der Schirmherrschaft von Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

Hintergrund:
Katharina von Bora wurde 1499 als Tochter eines verarmten Adligen geboren. Sie besucht ab 1504 die Klosterschule der Benediktinerinnen Brehna (bei Halle/S.). 1508 tritt sie in das Kloster Nimbschen (bei Grimma) ein, wo sie 1515 das Gelübde ablegt. Ostern 1523 gelingt Katharina mit elf weiteren Nonnen die Flucht aus dem Kloster. Sie findet Aufnahme im Hause Cranachs des Älteren in Wittenberg. In Wittenberg lernt sie auch Martin Luther kennen, den sie am 27. Juni 1525 heiratet. Katharina Luther ordnet fortan den Haushalt, nutzt das auf dem Kloster liegende Braurecht, betreibt Viehzucht und pachtet dafür mehrere Grundstücke. Katharina flieht vor dem Schmalkadischen Krieg 1546 nach Dessau und Magdeburg. Sie stirbt am 20. Dezember 1552 in Torgau auf der Flucht vor der in Wittenberg grassierenden Pest. Torgau war die erste Station der 24-jährigen Katharina nach ihrer Flucht aus dem Kloster Nimbschen, und hier schloss sich auch ihr Lebenskreis.