Über Sucht in Waltershausen

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2025

Auch diese Woche hat die SiT (Suchtberatung in Thüringen) wieder zu einem Runden Tisch im Haus der Generationen in Waltershausen eingeladen. Das Teilnehmerfeld war weit gefächert. Interessierte Teilnehmer waren unter Anderem Erzieher, Mitarbeiter des Jugendamtes, Grundschullehrer, sowie das Stadtratsmitglied Stefan Mischke.

Frau Ziegenhorn, die Leiterin der Suchtberatung Waltershausen, stellte sehr ausführlich folgende verschiedene Thematiken vor. So zum Beispiel, wie entwickelt sich eine Suchterkrankung, welche Möglichkeiten stellt das Suchthilfesystem zur Verfügung, oder wie läuft ein Beratungsprozess ab. Im Anschluss entwickelte sich eine Interessante und äußerst konstruktive Diskussion.

Stefan Mischke war überrascht: „Es ist schon gewissermaßen erschreckend, wenn die Mitarbeiter der Suchtberatung aus ihrer täglichen Arbeit berichten und wie nah das Thema Sucht doch auch in unserer Stadt ist.“ – „Leider wird die Arbeit in diesem Bereich nicht immer wertgeschätzt. Ich bin überwältigt, wie sich die Mitarbeiter der Suchtberatung für ihre Klienten einsetzen“, so der 32 jährige Stadtrat weiter.

Jeder der den ersten Schritt Richtung Suchtberatung macht, wird herzlich und anonym empfangen, um aus dem meist zweifelhaften Umfeld ausbrechen zu können. Ziel ist es, wieder mit beiden Beinen fest im Leben stehen zu können. Eine hohe Anzahl der Hilfesuchenden betrifft leider junge Eltern. Hier haben zusätzlich die Kinder und Lebensgefährten unter den Auswirkungen des Drogenkonsums zu leiden. Neueste Studien belegen auch, das der Konsum von sogenannten Einstiegsdrogen, wie Canabis weit gefährlicher sind als derzeit gesellschaftlich diskutiert. So sind gerade Jugendliche dem fatalem Irrglauben unterlegen, Canabis sei ungefährlich. Im Gegenteil, gerade im Alter der Pubertät hinterlässt diese Droge im Gehirn der jugendlichen Konsumenten einen nicht mehr zu behebenden Schaden. Erst mit ca. 24 Jahren ist das menschliche Gehirn vollständig entwickelt. Dieser Wachstumsprozess wird durch den Drogenkonsums ausgebremst und macht sich in Teilnahmslosigkeit sowie Gleichgültigkeit im schulischem Alltag bemerkbar.

Von der Suchtberatung wird genauestens evaluiert woher die Probleme kommen, die zum Drogenkonsums führen und wie weit fortgeschritten der eigene Prozess in der Suchtspirale ist.

„Die anregenden Gespräche zwischen den Teilnehmern haben nicht nur meine Augen geöffnet, sondern auch ganz schön nachdenklich gestimmt! Wir werden mit unserer Stadtratsfraktion das Thema weiter verfolgen und die SiT in ihrer Arbeit unterstützen“, sagt der Sozialdemokrat Mischke abschließend.