Jena (AB) Beim Schillertag der Universität Jena steht traditionsgemäß der wissenschaftliche Nachwuchs im Mittelpunkt. Daher sind auch heute (24.06.11) wieder die Preise der Universität an ihre besten Doktoranden und Habilitanden vergeben worden.
Der mit 5.000 Euro dotierte Habilitationspreis, den die Universität und ihre Freundesgesellschaft finanzieren, wurde an PD Dr. Kristin Mitte verliehen. Die Psychologin wird für ihre Arbeit „Persönlichkeit und Affekt: Interindividuelle Differenzen im emotionalen Erleben“ ausgezeichnet. Darin untersuchte sie mittels verschiedener methodischer Ansätze psychologische Prozesse, um zu erklären, warum sich Personen im Ausmaß erlebter Emotionen unterscheiden. Einige sind „leicht auf die Palme zu bringen“, andere sind „nah am Wasser gebaut“ und dritte „bringt nichts aus der Ruhe“.
Neben der Fähigkeit, die eigenen Gefühle regulieren zu können, lag der Schwerpunkt der Arbeit auf Besonderheiten in den Bereichen Gedächtnis und Urteilsbildung bei Ängstlichkeit und Ekel-Sensitivität. Kristin Mitte konnte zeigen, dass Unterschiede in der Verarbeitung hervorstechender, sogenannter salienter Informationen in Zusammenhang mit stabilen Affektmustern stehen und eine vermittelnde Variable zwischen Persönlichkeit und emotionalem Verhalten sind.
Mittes Ergebnisse sind nicht nur für Persönlichkeitstheorien von Interesse, sondern können auch helfen, klinische Störungen, beispielsweise Angststörungen, zu verstehen. Daher will die Jenaer Psychologin in zukünftigen Studien den Nutzen von experimentellen kognitiven Paradigmen als Diagnoseinstrument und zur Vorhersage von Therapieerfolgen untersuchen.
Ebenfalls überreicht wurden die Promotionspreise, die von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Universität gestiftet werden und mit jeweils 750 Euro dotiert sind. Die Preisträger 2011 heißen: Dr. Magdalena Herbst (Theologische Fakultät), Dr. Laura Zentner (Rechtswissenschaftliche Fakultät), Dr. Mario Brandtner (Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät), Dr. Christoph Giesel (Philosophische Fakultät), Dr. Irena Ebert (Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften), Dr. Markus Hansen (Fakultät für Mathematik und Informatik), Dr. Michael Scherer (Physikalisch-Astronomische Fakultät), Dr. Sven Krieck (Chemisch-Geowissenschaftliche Fakultät), Dr. Christoph Kaleta (Biologisch-Pharmazeutische Fakultät) und Dr. Carmen Quick (Medizinische Fakultät).
Der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Mario Brandtner stellte in einer kurzen Rede seine ausgezeichnete Arbeit zum Thema „Bankenkrise, Bankenregulierung und Risikopolitik – Welchen Beitrag leistet die Wissenschaft?“ vor. Den Festvortrag hielt in diesem Jahr Dr. Wilhelm Krull. Der Generalsekretär der VolkswagenStiftung erörterte die Frage nach „Macht und Ohnmacht der Wissenschaft“.
Anbei ein Bild der Habilitationspreisträgerin PD Dr. Kristin Mitte.
(Foto: Jan-Peter Kasper/FSU)
Publiziert am 21. Juni 2011, 15:41 Uhr
