Drei Minuten für Weimar

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Jena – Weimar

„Wir gehen davon aus, dass die gestrigen Äußerungen zu Weimar den Stillstand der Verhandlungen bei Bahn und Land lösen“, so Oberbürgermeister Stefan Wolf, der sich bei seinem Bürgerreise-Zwischenstopp in Weimar am heutigen Freitag durch seine Mitarbeiter und das Aktionsbündnis „Nächster Halt – Weimar“ ausführlich über den gestrigen Bahngipfel informieren ließ. „Ich vertraue gemeinsam mit Stefan Seiler, dem Sprecher des Aktionsbündnisses und Vorsitzenden des Fremdenverkehrsvereins, darauf, dass das Wort des Hanseaten Grube gilt.“

Es sei ein Wendepunkt, dass mit Grube endlich ein Vertreter der Bahn AG die Bedeutung Weimars erkenne und es als unverständlich bezeichne, wenn ICEs durch Weimar durchführen. „Ich verstehe das Versprechen von Herrn Grube, die ICE-Halte schrittweise zu erhöhen, so, dass durch die Beendigung der Leipziger Großbaustelle schon 2012 wieder mehr ICEs in Weimar halten sollen“, so der Oberbürgermeister. Die Ankündigung, dass die Neigetechnik ab April 2012 wieder einsetzbar sei, bedeute zudem nichts anderes, als dass ab dem Sommerfahrplan 2012 wieder alle ICEs in Weimar halten können. Dafür allein auf die Einsetzbarkeit der Neigezugtechnik zu setzen, sei aber zu wenig: „Herr Grube kann die nötigen drei Minuten für einen Halt in Weimar sofort möglich machen.“

Die gestrigen Gespräche seiner Mitarbeiter mit dem Freistaat hätten auch gezeigt, dass für die langfristige Planung noch ein ganzer Katalog von offenen Fragen besteht. „Nicht nur beim Fernverkehr, sondern auch bei der Planung einer qualitätvollen S-Bahn-ähnlichen Anbindung gibt es noch Unsicherheiten. Ich unterstütze Frau Lieberknecht in ihrer Ankündigung, diese offenen Fragen nun auch offen anzugehen“. Dabei dürfe man sich auch nicht scheuen, ohne Beteiligung der Kommunen gefasste Beschlüsse des Thüringer Verkehrsministeriums noch einmal auf den Prüfstand zu stellen.

„Weimar und Jena brauchen ein intelligentes Konzept, das den Bahn-Fernverkehr und die S-Bahn-ähnliche Anbindung an den künftigen Knoten Erfurt kombiniert. Die Bahn hat Verhandlungsbereitschaft signalisiert – jetzt gilt es, dass auch das Land seine Kulturstadt Europas nicht im Regen stehen lässt.“ Richtig bleibe die Forderung gegenüber Bund und Land, dass Weimar auch in Zukunft regelmäßiger ICE-Halt sein müsse.

Der Oberbürgermeister dankte den engagierten Bürgern und Mitarbeitern der Stadt ausdrücklich für ihren gestrigen Auftritt und Erfolg beim Pressegespräch von Frau Lieberknecht und Herrn Grube: „Damit sind unsere Forderungen nochmals prominent und bundesweit platziert worden.“

Für seinen Bahngipfel mit der Bahn AG, dem Freistaat und Jenas OB Schroeter am kommenden Mittwoch erwarte er nun, dass nicht mehr über das ‚ob’ diskutiert werde, sondern dass das Land und Herr Grube Lösungswege fänden, ‚wie’ regelmäßige ICE- und Fernverkehrsprodukte für Jena und Weimar über 2017 hinaus geschaffen werden.

Publiziert am 24. Juni 2011, 15:51 Uhr