VC Gotha weiter im Play-Off-Rennen

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Der Volleyball-1.Bundesligist VC Gotha behielt im Derby mit dem Sachsen-Anhaltinischen Team des CV Mitteldeutschland mit 3:1 (22; 21; -24; 19) die Oberhand (die Gothaer Internetzeitung berichtete) und wahrte damit seine Chance auf den Einzug in die Play-Off-Runde.

Es ist fast schon eine Randnotiz aber trotzdem beachtenswert. Mit diesem Sieg hat der VC Gotha den Klassenerhalt bereits fünf Spieltage vor Schluss auch theoretisch geschafft, angesichts des finanziell bedingten 10-Mann Minnikaders wahrlich keine Selbstverständlichkeit.

Doch der Abstieg war längst kein Thema mehr beim VC Gotha, stand und steht doch der Kampf um die begehrten acht Play-Off-Plätze im Vordergrund. Und in diesem Kampf hat sich Gotha mit dem Sieg über einen direkten Mitkonkurrenten durchaus einen kleinen Vorteil verschafft. Zumal auch die Netzhoppers Königs-Wusterhausen/Bestensee, nach deren Heimniederlage gegen Düren, plötzlich wieder in Schlagweite der Gothaer liegen.

Die Hausherren, die noch immer auf den zwar wieder trainierenden aber noch nicht gänzlich fitten Ariel Hilman verzichten mussten, begannen die Partie sehr engagiert und selbstbewusst.

Musste man vor dem Spiel befürchten, dass wegen des Ausfalls von Hilman, Außenangreifer Sebastian Hähner und die beiden Schnellangreifer Michael Andrei und „Jak“ Ratajczak die Hauptlast des Angriffs würden tragen müssen, entpuppten sich Marcel Herrmann und Ákos Hoboth als die positiven Überraschungen. Besonders Diagonalangreifer Herrmann, ein Gothaer Eigengewächs, spielte überragend und erzielte insgesamt 23 Punkte. Verdientermaßen erhielt er nach dem Spiel, unter großem Beifall der Fans, von Herrn Noack, Vertreter des Hauptsponsors BOREAS energy unlimited, die Medaille für den besten Spieler (MVP).

Die Gastgeber operierten aus einer sicheren Annahme, Libero Isaac Kneubuhl zeigte dort wieder eine Klasseleistung, variabel im Angriff und sehr blockstark. Ergebnis dessen waren die beiden ersten Satzgewinne, bei denen die Gothaer besonders in den Schlussphasen sehr dominant und nervenstark auftraten. Hinzu kam, dass man den Topscorer der Gäste, Ex-Nationalspieler Mark Siebeck (15) gut im Griff hatte und ihm nur 9 Punkte im Spielverlauf gestattete.

Nach dem 2.Satz gab es eine 10-minütige Pause, in der das Basketballteam der Oettinger Rockets herzlich begrüßt wurde. BiG-Präsident Dirk Kollmar und Head Coach Marko Simic beantworteten Fragen und stellten die Mannschaft des Tabellenführers der 2.Bundesliga Pro B vor. Kollmar betonte, dass sich BiG und der VC Gotha als Partner im Leistungssport verstehen, die gemeinsam die bessere Wahrnehmung von Gotha auch als Sportstadt vorantreiben wollen.

Leider wirkte sich die lange Pause für die VC-Spieler zunächst nachteilig aus. Die Mitteldeutschen hatten die Unterbrechung genutzt, sich mental wieder aufzurichten und gingen schnell in Führung. Gothas Zuspieler Santino Rost traf in dieser Phase nicht immer die richtige Wahl beim Einsatz seiner Angreifer.

Das Gothaer Spiel verflachte etwas und so lag man bei der zweiten technischen Auszeit 12:16 zurück. Doch auch aus dieser kritischen Situation befreiten sich die Hausherren wieder. Ein schön heraus gespielter „Pipe“ nach einem erzwungenen „Dankeball“ des Gegners und ein erfolgreicher Einerblock von Hähner ließen den VC beim Stand von 20:19 erstmals in diesem Satz in Führung gehen. Doch der CVM hielt dagegen, hatte Glück, dass ein Netzrolleraufschlag ins Gothaer Feld fiel und beim 24:22 zwei Satzbälle. Beide wehrte der VC ab, musste sich dann aber doch mit 24:26 geschlagen geben.

Der 4.Satz stand dann wieder ganz im Zeichen der Thüringer. Den Gästen merkte man nun die Strapazen ihres langen 5-Satz-Spiels vom Sonntag in Bottrop an. Sie wirkten für das schnelle Gothaer Spiel nicht mehr spritzig genug. Bezeichnend ein Traumpass über Kopf von Rost auf Herrmann, der diesen völlig frei spielte. Gotha hatte nun wenig Mühe den Satz, unter dem großen Jubel der knapp 500 Zuschauer, sicher mit 25:19 nach Hause zu bringen.

Sichtlich zufrieden nach diesem Sieg beglückwünschte Trainer Jörg Schulz seine Mannschaft zu ihrer Leistung und bedankte sich beim Publikum für die Unterstützung. „Wir waren gut auf die Mitteldeutschen eingestellt und wollten diesen Sieg unbedingt. Damit hat sich unsere Situation im Kampf um die Play-Offs deutlich verbessert. Marcel Herrman hat heute eine sehr gute Leistung abgeliefert, diese sollte auch zukünftig der Maßstab für ihn sein“, fasste er seine Eindrücke vom Spiel kurz zusammen.

Schon am kommenden Sonnabend kommt der ungeschlagene Tabellenführer Generali Haching in die Ohrdrufer Goldberghalle. Das Spiel gegen die mit Nationalspielern gespickten Bayern sollte sich kein Volleyballanhänger entgehen lassen.