Video-Übertragung aus der Spielkabine des Erfurter Carillons im Bartholomäusturm wird installiert

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Bisher war die Tätigkeit des Glockenspielers eine recht einsame Tätigkeit, sein
Publikum am Fuße des Bartholomäusturmes konnte die Ergebnisse seiner
Bemühungen nur hören. Mit den nun geplanten Arbeiten zur Herstellung einer
Video-Übertragung werden die Carillonkonzerte auch optisch erlebbar. Eine
Kamera, im Inneren der Spielkabine des Carillons installiert, überträgt die
bewegten Bilder über Kabel- und Funkverbindung zu einem Bildschirm im
Schaufenster des Schuhhauses ZumNorde am Anger.

Damit werden die Konzerte
nicht nur akustisch, sondern auch visuell ein besonderes Erlebnis.
Das Carillon im Erfurter Bartholomäusturm gehört mit seinen 60 Bronzeglocken zu
den größeren Instrumenten dieser Art in Deutschland. Die weltweit größten
Carillons sind in Taejon/Korea (77 Glocken) und Halle/Saale (76).
1979 entwarf der Apoldaer Glockengießer Peter Schilling das Instrument. Die 60
Glocken wurden im selben Jahr im VEB Glockengießerei Apolda gegossen.

Das Instrument verfügt über eine Handspieleinrichtung, ein so genanntes
Stockenklavier. Der Carillonneur (Glockenspieler) sitzt vor dem Stockenklavier und
drückt mit geballten Fäusten die Tasten des Stockenklaviers. Je kräftiger er dies tut,
desto lauter wird der Klang der Glocke. Der Tastaturaufbau ist einer Klaviertastatur
ähnlich, jedoch sind die Abstände der Tasten zueinander wesentlich größer.
Mit Hilfe einer Spendenaktion, initiiert und durchgeführt vom Förderverein
Stadtmuseum Erfurt e.V., konnte das Vorhaben letztlich finanziert werden.
Herzlicher Dank gilt den Spendern: Straßen- und Tiefbauprojekt GmbH Erfurt,
Schuhhaus Zumnorde GmbH & Co. KG, Dr. Thomas Schwarick, Prof. Egon Henning
und Ulrich Seidel und dem Fördererverein Stadtmuseum e.V.